Appell für den Frieden

22. Dezember 2022

„Ein Frieden zu Weihnachten ist die Gelegenheit, unser Mitgefühl und die Nächstenliebe für- und zueinander wieder zu erkennen. Gemeinsam – davon sind wir überzeugt – kann der Kreislauf von Zerstörung, Leid und Tod durchbrochen werden.“ (Aus dem Appell der FIR, der Internationalen Förderation der Widerstandskämpfer und – kämpferinnen, siehe unten.)

Der Kreisvorstand der VVN-BdA Hof-Wunsiedel wünscht unseren Mitgliedern und allen mit der antifaschistischen Sache verbundenen Menschen ein friedliches und gesundes Neues Jahr 2023.

Friedensaktion von DGB und VVN-BdA am Hofer Kriegerdenkmal „Sämann“ 2022

Internationaler Appell für einen Waffenstillstand in der Ukraine über Weihnachten

„Lasst uns für das diesjährige Weihnachts- und Neujahrsfest 2022/23, vom 25. Dezember bis zum 7. Januar, zu einem Waffenstillstand in der Ukraine aufrufen – als Zeichen der Menschlichkeit, Versöhnung und des Friedens.
Der weihnachtliche Waffenstillstand von 1914 inmitten des Ersten Weltkriegs war ein Symbol der Hoffnung und des Mutes. Er wurde von den Völkern der kriegsführenden Länder eigenmächtig vereinbart und führte zu einer spontanen Versöhnung. Das ist der Beweis, dass selbst in den gewalttätigsten Konflikten nach den Worten von Papst Benedikt XV “ die Kanonen zumindest in der Nacht, in der die Engel singen, schweigen können”.

Wir wenden uns an die Regierungen der Kriegsparteien: Lasst die Waffen schweigen. Schenkt den Menschen einen Moment des Friedens und öffnet den Weg zu Verhandlungen.
Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, einen weihnachtlichen Waffenstillstand mit aller Kraft zu unterstützen und sich für einen Neubeginn der Verhandlungen zwischen beiden Seiten einzusetzen.

Unsere Vision und unser Ziel ist eine neue Friedensarchitektur für Europa, die Sicherheit für alle europäischen Länder auf der Grundlage der Politik der „gemeinsamen Sicherheit“ beinhaltet.
Frieden, Versöhnung und ein gemeinsames Verständnis von Menschlichkeit können über den Hass, die Gewalt und die Schuldgefühle triumphieren, die derzeit im Krieg herrschen. Lasst uns daran erinnern, dass wir alle Menschen sind und im Gegensatz dazu Krieg und gegenseitige Zerstörung sinnlos ist.

Ein Frieden zu Weihnachten ist die Gelegenheit, unser Mitgefühl und die Nächstenliebe für- und zueinander wieder zu erkennen. Gemeinsam – davon sind wir überzeugt – kann der Kreislauf von Zerstörung, Leid und Tod durchbrochen werden.“

(Dr. Ulrich Schneider FIR-Generalsekretär, 22.12.22)


„Sä Frieden, Mann!“ besucht Ausstellung „DenkmalKrieg-DenkmalFrieden“ in München

29. November 2022

Zur Vernissage hatte es nicht geklappt. Aber am Tag der Finissage fanden sich (fast) alle Mitglieder des DGB-VVN-BdA-Denkmalprojekts pünktlich im Pavillion des Alten Botanischen Gartens ein. Sie wurden herzlich begrüßt von Sepp Rauch, dem Verantwortlichen von Verdi-Kultur, sowie von einigen an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstlern wie Wolfram Kastner, der 2006 anlässlich eines Vortrags in der Stadtbücherei das Ensemble an Kriegsmonumenten im Wittelsbacher Park besichtigt und kritisiert hatte. Die Hofer Gruppe unter Leitung von Alexander Jäger (DGB-Kreisvorsitzender) und Eva Petermann (Kreisvorsitzende der VVN-BdA Hof-Wunsiedel) zeigte sich äußerst beeindruckt von den vielen künstlerischen Beiträgen.

„Kriegspropaganda oder Trauer und Friedenswille?“ war das Motto dieser bemerkenswerten Ausstellung in München. Die Hofer Ausstellungsbesucher und -besucherinnen vor ihrem eigenen Beitrag (Mitte) mit der virtuellen Ummantelung des Sockels. Der Hofer „Sämann des Krieges“ soll zum „Sämann des Friedens“ umgestaltet werden.

Vielerorts ging es um Konzepte für eine Umwidmung zum Teil ästhetisch wie inhaltlich abstoßender, martialisch-kitschiger Kriegerdenkmäler. Bei einigen von ihnen war eine Umgestaltung und Umwidmung bereits auf den Weg gebracht. Dokumentiert waren außerdem diverse Kunstaktionen. So entdeckten die Hofer Aktivistinnen und Aktivisten auch Fotos von einer Aktion des Regensburgers Hans Wallner am dortigen Kriegerdenkmal im nahe gelegenen Marktredwitz im Kreis Wunsiedel vor einigen Jahren.

Auf großes Interesse stieß der Bericht der Gruppe von den Bemühungen der Stadt Wunsiedel, ihr eigenes Kriegsmonument zu einem Mahnmal für den Frieden umzugestalten. Nicht zuletzt soll es auf diese Weise für mögliche Nazi-Fackelinszenierungen untauglich gemacht werden. In diesem Jahr jedenfalls fiel der alljährliche „Trauermarsch“ des „Dritten Wegs“ vor dem Volkstrauertag in jeder Beziehung ausgesprochen kläglich aus.

Spannend bleibt die Frage, wann die Stadt Hof sich zu einer Umwidmung des Kriegerdenkmals „Sämann“ durchringen kann. Dazu haben die Denkmalprojektsteilnehmerinnen und -teilnehmer bereits sehr konkrete Vorschläge ausgearbeitet und unterbreitet. Ein entsprechender Antrag liegt dem Stadtrat seit längerem vor.

Über 100 Aktivisten demonstrieren beim Hofer Ostermarsch für Frieden und Abrüstung 2022

27. April 2022

Aus der Frankenpost vom 19. April 2022

FRIEDEN SÄEN STATT KRIEG!

Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen – stoppt den Hochrüstungswahnsinn!

Hofer Ostermarsch 2022 am Karsamstag

11. April 2022

Ein breites Bündnis aus acht Organisationen und zwei prominenten Einzelpersonen unterstützen in diesem Jahr den Aufruf zum Hofer Ostermarsch, darunter der DGB Hochfranken, „Hof ist bunt, nicht braun“ und die VVN-BdA Hof-Wunsiedel .

Beginn : 11 Uhr Bernh.-Lichtenberg-Platz (vor der Marienkirche)

Aus dem Aufruf:

Stoppt den Krieg! Frieden für ganz Europa! Nein zur Aufrüstung!
Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine. Dieser Krieg
verursacht unsägliches Leid und verwüstet das Land. Für ganz Europa droht eine Eskalation bis
hin zum Atomkrieg. Schluss damit! Die Menschen in der Ukraine, in Russland und in Europa
brauchen eine friedliche Lösung. Die internationale Staatengemeinschaft muss alles für eine
Verhandlungslösung unternehmen. Wie in Artikel 2 der Charta der Vereinten Nation festgelegt,
ist alles zu unterlassen, was gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische
Unabhängigkeit eines Staates gerichtet ist.
Sicherheit gibt es nur als gemeinsame Sicherheit für alle!
Ein sofortiger Waffenstillstand und der Beginn von Friedensverhandlungen müssen der Einstieg in
ein Konzept der gemeinsamen Sicherheit in Europa sein. Langfristig muss wieder der Aufbau
einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur das Ziel sein. Die Ängste in Russland angesichts einer
NATO-Osterweiterung sind genauso ernst zu nehmen wie die Bedrohungsängste anderer
europäischer Länder. Die Spirale der Hochrüstung muss gestoppt werden.
Frieden schaffen mit immer mehr Waffen?
Der zwanzigjährige Krieg der NATO-Staaten mit deutscher Beteiligung in Afghanistan zeigt
exemplarisch: Krieg löst kein einziges Problem, im Gegenteil: Die Situation für die Bevölkerung
in Kriegsgebieten verschlechtert sich katastrophal.
Wir lehnen das Vorhaben ab, jährlich mehr als 2 % der Wirtschaftsleistung für das Militär
auszugeben und zusätzlich einen Sonderfonds über 100.000.000.000 Euro für die Bundeswehr
aufzulegen. Auf den Kauf atomwaffenfähiger Kampfjets muss verzichtet werden. Durch die
Anschaffung bewaffneter Drohnen wird der Weg zur automatisierten Kriegführung ermöglicht.
Für eine friedenspolitische Wende!
Rüstung entzieht bereits im Frieden dringend benötigte Mittel für Soziales und Bildung. Auch die
Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Jeder Euro, der für Panzer und
Kampfjets verpulvert wird, fehlt für den dringenden sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft.
Die Chancen, die Auswirkungen der Klimakatastrophe anzugehen sowie Hunger und Not in der
Welt zu verringern, werden durch Kriege und Aufrüstung drastisch reduziert. Die globalen
Probleme können nur gemeinsam gelöst werden.

Aufbruch für den Frieden:
 Konflikte diplomatisch lösen – weltweit
 Abrüstung statt Aufrüstung
 Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch die Bundesregierung – Keine
„atomare Teilhabe“ Deutschlands
 Keine Anschaffung von bewaffneten Drohnen
 Keine Waffenexporte
 Fluchtursachen angehen, wirtschaftliche Ausbeutung beenden
 Aktive Friedenspolitik, vertrauensbildende Maßnahmen und Aufbau kollektiver
Sicherheitssysteme unter Einbeziehung von Russland.

DGB Hochfranken; Hof ist bunt, nicht braun; GEW Hof- Wunsiedel; VVN-BdA Hof-Wunsiedel; Verein gegen das Vergessen (Schwarzenb./Saale); DKP Hof; Bündnis 90 / Die Grünen Ralf Reusch und Mirjam Kühne; Die Linke Hochfranken

Antimilitaristische Führung rund um den Hofer „Sämann“

29. März 2022

Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der antimilitaristischen Führung des DGB-VVN-BdA- „Denk-mal!-Projekts vor dem Obelisken im Hofer Wittelsbacher Park , der an den Sieg im deutsch-französischen Krieg erinnert; Randolph Oechslein (rechts) erläutert die historischen Zusammenhänge.

Zu einer Führung rund um den Wittelsbacher Park “Auf den Spuren von Rache, Widerstand und Trauer” hatte das “Denk-mal!”-Projekt eingeladen. Ende vergangenen Jahres war diese Initiative bekanntlich vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Hochfranken und dem Kreisverband der Antifaschisten (VVN-BdA) gegründet worden.

Die zentrale Riesenskulptur weiter hinten im Park, der Hofer „Sämann“, war schon vor seiner Aufstellung 1927, nicht einmal zehn Jahre nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs, äußerst umstritten. Randolph Oechslein, der als ehrenamtlicher Lokalhistoriker bereits eine Reihe antifaschistischer Stadtführungen durchgeführt hat, rief sehr anschaulich die historischen Zusammenhänge der diversen Denkmäler, Gedenktafeln etc. im Wittelsbacher Park in Erinnerung. Millionen und Abermillionen Menschen waren für jene Kriege geopfert worden.

Das Denk-mal!-Projekt „Sä endlich Frieden, Mann!“, in dem vorwiegend junger Gewerkschaftsmitglieder und Antifaschistinnen und Antifaschisten zusammenarbeiten, will mit vielfältigen Aktionen eintreten für Frieden und Völkerverständigung. Aus dem martialisch drohenden „Sämann“ soll ein „Sämann des Friedens“ werden und aus dem Wittelsbacher Park ein heller, aber auch besinnlicher Freizeitpark des friedlichen Zusammenlebens werden.

Von deutschem Boden soll nie wieder ein Krieg ausgehen!

Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Gedenken an 5 Jahre Stolpersteinlegung

13. August 2020

VVN-BdA kurz vor und nach der Sommerpause: Erinnerung an fünf Jahre Stolpersteinlegung und an den 112. Geburtstag von Rosa Opitz

Fest verknüpft mit der Erinnerungsarbeit an den Widerstand in Hof sind die Namen Hans Merker (KPD) und Rosa Opitz (SPD).

Eine junge Kameradin putzt den Stolperstein für den kommunistischen Hofer Widerstandskämpfer Hans Merker anlässlich des Gedenkens am 30. Juli 2020.

Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der Stolpersteinlegung für den Nazigegner Merker kam eine beachtliche Runde von Antifaschistinnen und Antifaschisten auf Einladung von VVN-BdA und DKP Hof zu einem kurzen Gedenken an der Messingplakette im Gehsteig der Döbereinerstraße 12, dem einstigen Wohnsitz von Merker und seiner Frau Anna, zusammen.

Der Hofer DKP-Vorsitzende Randolph Oechslein erinnerte daran, dass die Initiative für diesen Stolperstein aus der AG „Schule ohne Rassismus – mit Zivilcourage“ des Jean-Paul-Gymnasiums hervorging. Kamerad Oechslein, der seit Jahren zur Biografie Merkers forscht, machte auf die fatale Kontinuität rechten Terrors seit der Weimarer Republik bis in die Gegenwart aufmerksam.

Schon vor 1933 hätten Nazigegner wie Merker vor Kriegsvorbereitung und Hochrüstung gewarnt, sagte die Kreisvorsitzende der VVN-BdA, Eva Petermann. „Nie wieder Krieg“ sei in der Tat hochaktuell, auch die Pläne seitens des Verteidigungsministeriums zur Einführung neuer, bewaffneter Kampfdrohnen. Sie sprach sich für weltweite Abschaffung aller Atomwaffen aus, auch mit Blick auf die Jahrestage der Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki Anfang August.

Abschließend forderte Janson Damasceno, Kreisvorsitzender der Partei DIE LINKE, mit Nachdruck die Auflösung rechtsterroristischer Netzwerke in Polizei und Bundeswehr, nicht zuletzt angesichts der Anschläge von Hanau, Halle und Kassel.

Mit dem Gedenken am Stolperstein verabschiedete sich der VVN-BdA-Kreisvorstand in die Sommerpause. Im September soll es weitergehen u.a. mit einer weiteren Rosenpflanzung am 14.9. im Zusammenhang mit dem „work in progress“ „Rosen für Rosa“ auf der Grünanlage im „Vertel“ . Bekanntlich erhielt diese vor zwei Jahren nach einer dynamischen Unterschriften-Kampagne, initiiert von Eva Petermann und vor allem getragen von Hofer Frauen, und nach einstimmigem Stadtratsbeschluss den Namen Rosa-Opitz-Platz, zu Ehren der beherzten Nazigegnerin und späteren SPD-Stadträtin.

Für Ende September plant die Kreisvereinigung eine Studienfahrt zur Gedenkstätte Mittelbau-Dora nahe Nordhausen. Dieses KZ war das letzte von den Nazis gegründete KZ-Hauptlager. Es steht exemplarisch für die mörderische Zwangsarbeit in der deutschen Rüstungsindustrie. Dort können das Gelände mit Appellplatz und Krematorium sowie eine Filmdoku mit Originalaufnahmen von der Befreiung des KZ bzw. die sehr aussagestarke Dauerausstellung angesehen werden.

Ob die Stollenanlage im Kohnstein geöffnet wird, ist aus Infektionsschutzgründen unsicher. Hier hatten Wernher von Braun und u.a. auch der Ingenieur Günter Fuchs aus Schwarzenbach/Saale an der Konstruktion der V2-Rakete gearbeitet. Unzählige KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene bezahlten hier für die größenwahnsinnigen Weltmachtpläne des NS-Regimes mit dem Leben.

Auf dem Rückweg der Studienfahrt, die von „Demokratie leben“ und dem DGB Kreis Hof gefördert wird, gibt es in einen Zwischenstopp am Bahnhof von Roßla, wo Hans Merker bei seiner Flucht vom Transportwaggon ermordet wurde.

Die Fahrt zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau Dora findet statt am Samstag, 26. September ; Abfahrt ca. 7.30 Hof Freiheitshalle; Rückkehr spätestens 20 Uhr; Teilnehmerbeitrag: 10 Euro; ermäßigt 5 Euro. Die Durchführung steht unter dem Vorbehalt der aktuellen Pandemie-Situation. ANMELDUNGEN bitte möglichst bis 5. September 2020 bei Eva Petermann persönlich oder über die Homepage der Kreisvereinigung: https://hof.vvn-bda.de/

Aktuelle Meldung : Erfolg der Proteste: Freistaat klagt gegen Verweigerung der Revision! VVN-BdA empört über Gerichtsurteil zu einstigem Oberprexer Nazi-Treffpunkt / “Fatal falsches Signal“

27. Juli 2020

Scharfe Kritik übt die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Hof-Wunsiedel an der Entscheidung des bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu dem einstigen Neonazitreffpunkt in Oberprex.
Zwar räumen die Münchner Richter ein, dass im Prinzip eine „Einziehung im Rahmen eines Vereinsverbots unter engen Voraussetzungen zulässig“ sei. Schließlich stand, so die VVN-BdA, auch das „Gemeinwohl“ der Gemeinde Regnitzlosau auf dem Spiel, wie es in Art. 14 und 15 des Grundgesetzes, den Enteignungsparagrafen, angesprochen ist.

Den Ausschlag aber gab anscheinend ausgerechnet eine Einschätzung aus dem eigenen Hause, durch den bayerischen Verfassungsschutz: Die Neonazikameradschaft sei dermaßen konspirativ vorgegangen, dass der Hausherrin eine Kenntnis von „der Nutzung durch das mittlerweile verbotene Freie Netz Süd (FNS)“ nicht zweifelsfrei nachzuweisen sei. Für den VVN-BdA-Kreisvorstand „angesichts des jahrelangen Treibens in dem Anwesen eine nahezu absurde Fehleinschätzung.“ Diese stehe überdies im direkten Widerspruch zu früheren Aussagen der Behörde selbst.

Vor fast genau zwei Jahren wurde jene „Beschlagnahmung und Einziehung“ vom Verwaltungsgericht Bayreuth juristisch abgesegnet. Thomas Etzel, stellvertretender VVN-Vorsitzender, zitierte die damalige Bewertung des Innenministeriumsvertreters vor Gericht: Die Schutzbehauptung der Vermieterin, wenig mitbekommen zu haben, nannte dieser seinerzeit „völlig lebensfremd“. Obendrein, so die Aussage der beklagten Behörde, habe seinerzeit das Landratsamt in Hof Gentschs Mutter extra angeschrieben, um sie auf die verfassungswidrigen Aktivitäten hinzuweisen.

Nicht zuletzt angesichts der Mordanschläge in Halle, Hanau und Kassel, des gefährlichen Erstarkens des AfD-„Flügels“, angesichts von Nazi-Netzwerken bei Bundeswehr und Polizei usw. „setzt das Urteil von München ein fatal falsches Signal.“ Die Landesregierung müsse gegen die Nichtzulassung der Revision baldmöglichst Beschwerde einlegen. Das werde „der Prüfstein dafür sein, wie ernst die öffentlichen Beteuerungen gegen den Rechtsterror zu nehmen sind“, erklärt der VVN-BdA-Kreisvorstand abschließend.

(Aus der Pressemitteilung der VVN-BdA vom 14.7.20)


14. September 2023 – Fünf Jahre Rosa-Opitz-Platz

4. September 2023

Zur Erinnerung an die Benennung des kleinen Parks im Hofer Arbeiterwohngebiet „Vertl“ zu Ehren der Widerstandskämpferin und späteren SPD-Stadträtin Rosa Opitz (geb. Völkel) führt unsere Kreisvereinigung eine Ortsbegehung mit anschließender Rosenpflanzung durch.

Foto (VVN-BdA-Archiv) : Rosa Opitz, Jahr unbekannt.

Schon früh wird Rosa Völkel aktiv, als unternehmungslustige junge Sozialistin aus sozialdemokratischem Elternhaus. Sie macht mit bei politischen Aktionen, bei Festen und Kundgebungen. Die aufgeweckte Schülerin trainiert mit der Arbeitersportjugend und gewinnt als Turnerin und Leichtathletin manchen Wettkampf. Sie verteilt Flugblätter gegen die Nazis, sie schreibt Parolen gegen den Krieg und gegen Hitler an Hauswände und Mauern. Setzt sich ein gegen die Wohnungsnot und verteilt Infos vor dem Arbeitsamt, zusammen mit ihrer Arbeiterjugend-Gruppe von der SAJ. Das war vor 1933.

Als die Nazis mit blutigem Terror gegen die Opposition losschlagen, auch in Hof, schließt sie sich dem Widerstand der Schönwalder Organisation aus SPD-und KPD-Mitgliedern an. Sie schmuggelt Flugblätter und anderes antifaschistisches Infomaterial über die Grenze. Nicht nur einmal wurde sie erwischt, konnte sich aber herausreden. Erst als die Widerstandsgruppe verraten wird und nicht nur die Köpfe der Gruppe verhaftet werden, zieht sie sich zurück. Ständig im Visier der politischen Polizei, schlägt sie sich recht und schlecht durch….

Bald nach der Befreiung 1945 wird Rosa wieder politisch aktiv. Ihr Mann, Albin Opitz, Vater ihres Sohnes Helmut, ist im Krieg getötet worden. 1952 lässt sich die Alleinerziehende zur Kandidatur bei den Kommunalwahlen überreden. 14 Jahre gehört die beliebte Sozialdemokratin und AWO-Mitbegründerin dem Stadtrat an. Sie ist es, die eines Tages eine Grünanlage an Stelle des trostlosen Brachlands vor der heutigen Christian-Wolfrum-Schule, der Grundschule ihres Sohnes, fordert – und bald darauf auch im Stadtrat durchsetzt.

Ortsbegehung incl. Rosenpflanzung

Donnerstag, 14. September, 15.30 Uhr, Rosa-Opitz-Platz

Anlässlich ihres 110. Geburtstages 2018 erhält ihr zu Ehren der kleine Park mit den hohen Bäumen den Namen Rosa-Opitz-Platz. Die Initiative dazu entstand auf einer Sitzung des Hofer Frauennetzwerks. Was hätte sie selbst wohl dazu gesagt? Auf feierliche Lobesreden und Ehrungen legte die 2001 gestorbene Aktivistin wenig Wert. Aber ob sie mit dem Zustand der Anlage zufrieden wäre? Für einen wirklichen Ort der Erholung und der Erinnerung wäre da schon noch einiges zu tun.

Antifaschistischer Stadtrundgang in Hof am 15. September, 16 Uhr

29. August 2023

Der nächste Stadtrundgang „Auf den Spuren von Widerstand und Verfolgung“ mit dem Hofer Lokalhistoriker Randolph Oechslein findet am Freitag, 15. 9., ab 16 Uhr statt. Treffpunkt ist wieder vor der Sophienschule am Wittelsbacher Park.

Kostenbeitrag: 6 Euro; es wird um Anmeldung bei der Stadt Hof gebeten.

Vorankündigung: Die „Grenzgänger“ kommen nach Hof am 10. November

11. August 2023

2017 waren sie schon einmal in Hof im Haus der Jugend zu einem Gedenkkonzert anlässlich der Reichspogromnacht. Nun haben „Hof ist bunt, nicht braun“, unsere VVN-BdA u.a. sie wiederum eingeladen, unterstützt von „Demokratie-leben“. Für alle, die diese außergewöhnliche Gruppe aus Bremen noch nicht kennen, hier eine kurze Vorstellung. (Foto: Angela von Brill)

Die Grenzgänger: Zeitlose Utopien und feine Melodien

Die Grenzgänger aus Bremen gaben mit ihrer mitreißenden Mischung aus Chanson, Volkslied, Jazz, Blues und Musikkabarett Gastspiele im ganzen Bundesgebiet, der Tschechischen Republik, Irland, Nordirland, Österreich und Schweden.  Das Deutschlandradio entsandte die Gruppe als deutschen Beitrag zum Festival der Europäischen Rundfunkanstalten in Norwegen.  Fünf CDs wurden bisher mit dem deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet, hohe Platzierungen und die wiederholte Ernennung zur CD des Monats in der renommierten Lieder-Bestenliste sind Ausdruck für das anhaltend hohe Niveau Ihrer künstlerischen Arbeit.

In der aktuellen Besetzung spielt Frederic Drobnjak an der Gitarre im Stile eines Django Reinhardt groß auf, Felix Kroll zaubert am Akkordeon ein ganzes Orchester auf die Bühne, Annette Rettich berührt am Cello und verschmilzt mit der Stimme von Michael Zachcial, der auf unverwechselbare Art die alten Lieder mit dem Hier und Jetzt verbindet.
Unbedingt vormerken!!

Vor 90 Jahren : SA und SS besetzen die Gewerkschaftshäuser – gut besuchte DGB-VVN-BdA-Veranstaltung in Hof

6. Juni 2023

Tamara Pohl, seit Juli 2023 Regionssekretärin Oberfranken, und Randolph Oechslein, Lokalhistoriker, im Gespräch vor der Veranstaltung am 30. Juni in Hof

„Wir dachten nicht, dass die Nazis so gefährlich sind“ – unter diesem Titel stand die gemeinsam von VVN-BdA und dem DGB KV Hochfranken organisierte Veranstaltung Ende Juni in Hof. Referent Randolph Oechslein fesselte mit sehr lebendigen Ausführungen, anschaulich gemacht durch z.T. erschreckende Dokumente. In der bemerkenswert ausgedehnten Diskussion gab es viele Nachfragen, wobei Parallelen zur aktuellen Rechtsentwicklung deutlich wurden wie auch markante Unterschiede.

8. Mai Tag der Befreiung – Tag der Hoffnung! „Schweigt nicht, wenn ihr Unrecht seht!“ – Gedenkfeier in Hof

10. Mai 2023

Die gemeinsame Gedenkveranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) zusammen mit der Partei Die Linke und der DKP Hof begann am Ehrengrab der drei kommunistischen Widerstandskämpfer um Hans Merker. Zur Fortsetzung des Gedenkens begaben sich die Teilnehmenden zum Gräberfeld für die sowjetischen Soldaten und Zwangsarbeiterinnen und – arbeiter aus u.a. Tschechien, Ungarn und Polen, um dort rote Nelken niederzulegen.

Eingangs erklang in einer Vertonung des Liedermachers Salli Sallmann ein Gedicht des 1934 im KZ ermordeten anarchistischen Aktivisten Erich Mühsam. Der Titel „Sich fügen heißt lügen“ erschien wie das Lebensmotto ermordeter Nazigegner und -gegnerinnen. Zwei von ihnen, die Hofer Hans Merker und Ewald Klein, wurden genau am Tag des Überfalls der Wehrmacht auf Polen, am 1. September 1939, verhaftet und später umgebracht. Randolph Oechslein (DKP Hof) würdigte auch andere bekannte und weniger bekannte Nazigegner und -gegnerinnen, so die spätere SPD-Stadträtin Rosa Opitz und erstmalig auch den Hofer Alfred Weidner. Dieser wurde aufgrund einer Denunziation wegen abfälliger Bemerkungen über führende Nazis verfolgt und kam im KZ um.. Erst kürzlich konnte Randolph Oechslein, seit Jahren aktiv als Lokalhistoriker, sein Schicksal zumindest größtenteils aufklären; „Ein Schicksal, das für viele andere steht.“

In diesem Zusammenhang würdigte er die wegweisenden Forschungsergebnisse von Rudolf Macht. Der Hofer, 1948 für die KPD in den Stadtrat gewählt, kannte eine Reihe von Überlebenden des Widerstands noch persönlich. In seiner 1989 bis 2001 erschienenen mehrbändigen „Geschichte der Hofer Arbeiterbewegung“ habe er den Widerstand von Gewerkschafts- und SPD-Mitgliedern, von Kommunisten und Christen in unserer Region geschildert. Am 9. Mai jährte sich sein Todestag zum 20. Mal. Hofer Antifaschisten haben ihm viel zu verdanken.

„Wie würden wir eigentlich heute leben, wenn die Nazis den Krieg gewonnen hätten?“, fragte Eva Petermann, VVN-BdA-Kreisvorsitzende. Sie erinnerte an die vor zwei Jahren verstorbene Holocaust-Überlebende und Musikerin Esther Bejerano. Sie initiierte 2020 die Kampagne für einen 8. Mai als offiziellen Feiertag und Esthers letzte Rede : „Der 8. Mai ist ein Tag des Nachdenkens über die großen Hoffnungen der Menschheit! Wir brauchen mehr Erinnerung, nicht weniger!“

Die Gedenkfeier auf dem Friedhof klang aus mit einem der Lieblingslieder der legendären Sängerin, dem jiddischen Partisanenlied „Zog nit koynmal“ („Sag nicht, du gehst den letzten Weg“), und Esther Bejeranos Appell: „Schweigt nicht, wenn ihr Unrecht seht! Seid solidarisch!“

1.und 2. Mai 2023 in Hof

25. April 2023

Kundgebungen, Demo und ein Fest der Solidarität sowie Gedenken an den 90. Jahrestag des Überfalls auf die Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933

Beginn: 10 Uhr auf dem Bernhard-Lichtenberg-Platz (vor der Marienkirche).

Abschluss: Vor der Sophienschule am Wittelsbacher Park mit Infoständen, Diskussion und anschließendem Fest; kulinarisch unterstützt von der Alevitischen Kultusgemeinde Hof.

Musik: „Solche“ aus Chemnitz !“

SOLCHE sind eine Akustikrockband von Mario Krohn (Cajon), Michael Focken (Bass) und Holm Krieger (git/voc).- schnelle, folkige Musik zu eigenen, deutschsprachigen Texten.

Bei den Infoständen am Wittelsbacher Park ist auch unser VVN-BdA-Denkmalprojekt „# Sä Frieden, Mann!“ vertreten. Außerdem wird auf zwei Roll-ups (Autor: Randolph Oechslein) und im Interview darüber informiert, wie es zum Überfall auf die Gewerkschaftshäuser kam. Am 2. Mai verwüsteten auch in Hof SA-Trupps u.a. das Gebäude in der Marienstraße 75 und verschleppten Gewerkschaftsmitglieder – Auftakt zur landesweiten Zerschlagung der Gewerkschaften durch das Naziregime.

Das war der Hofer Ostermarsch !

4. April 2023

Samstag, 8. April, 11 Uhr, Auftaktkundgebung Bernhard-Lichtenberg-Platz (vor der Marienkirche)

Trotz ungemütlichen Wetters folgten rund 70 Menschen aus Hof und Umgebung dem Aufruf.

Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg! (Aus dem Schwur der befreiten Häftlinge des KZ Buchenwald 1945)

Aus dem AUFRUF:

Für eine friedenspolitische Wende!
Wer weiter auf Waffenarsenale, Wirtschaftskriege und Großmachtrivalität setzt, verhindert die Lösung der größten Herausforderung unserer Zeit, der Klimakatastrophe. Jeder Krieg ist ein Klimakiller, egal, wo. Die Klimakatastrophe erfordert immense politische wieökonomische Anstrengungen, die die Menschheit nur gemeinsam bewältigen kann.

Rüstung entzieht bereits im Frieden dringend benötigte Mittel für Soziales und Bildung. Die 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr und die Steigerung des Rüstungsetats auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung jährlich machen unser Land nicht sicherer. Diese Gelder fehlen im Gesundheitswesen, sie fehlen bei der Bildung, bei der Modernisierung des Verkehrswesens und beim notwendigen Ausbau von erneuerbaren Energien.
Wir gehen mit beim Ostermarsch und fordern:
● Sofortige Waffenruhe in der Ukraine!
● Ernsthafte diplomatische Anstrengungen der Bundesregierung statt nur Lieferung von immer mehr Waffen!
● Beendigung der Hochrüstungsspirale, mehr Geld für Gesundheit, Bildung und den Ausbau der erneuerbaren Energien!
● Für ein atomwaffenfreies Europa, keine Anschaffung von atomwaffenfähigen F-35- Kampfflugzeugen!
● Damit weltweit nicht weitere Millionen Menschen an Hunger sterben: Alle Energien für eine dauerhafte friedliche Lösung!
Den Frieden gewinnen – nicht den Rüstungswettlauf !“

Dazu rufen auf:

Hof ist bunt, nicht braun; DGB Hochfranken, GEW Hof-Wunsiedel; DKP Hof; Kreisverband Die Linke; VVN-BdA Hof-Wunsiedel

Hofer Ostermarsch 2023 am Samstag, 8. April

15. März 2023

Samstag, den 8. April – Auftaktkundgebung um 11 Uhr vor der Marienkirche (Bernhard-Lichtenberg-Platz) – anschließend Demonstration zum Wittelsbacher Park – Abschlusskundgebung am „Sämann des Krieges“

Dieser Aufruf wurde von „Hof ist bunt“ beschlossen:


Den Frieden gewinnen – nicht den Krieg!
Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Krieg Russland gegen die Ukraine. Er verursacht unsägliches Leid und verwüstet das Land. Für ganz Europa droht eine Eskalation mit weltweiten Folgen bis hin zum Atomkrieg.

Schluss damit! Die Menschen in der Ukraine, in Russland und in Europa brauchen eine friedliche Lösung. Die internationale Staatengemeinschaft muss alles für eine Verhandlungslösung unternehmen. Nur Diplomatie und Kompromisse am Verhandlungstisch können den Krieg beenden. Nötig ist ein System der kollektiven Sicherheit in Europa, das die Sicherheitsinteressen aller berücksichtigt.

Wir fordern von den Kriegsparteien, der Bundesregierung und der EU ernsthafte
Anstrengungen, um einen Waffenstillstand zu erreichen
. Frieden und die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine ist nur durch Verhandlungen erreichbar. Eine weitere Eskalation des Krieges muss unbedingt verhindert werden. Waffen retten keine Menschenleben.

Für eine friedenspolitische Wende!
Wer weiter auf Waffenarsenale, Wirtschaftskriege und Großmachtrivalität setzt, verhindert die Lösung der größten Herausforderung unserer Zeit, der Klimakatastrophe. Jeder Krieg ist ein Klimakiller, egal, wo. Die Klimakatastrophe erfordert immense politische wie ökonomische Anstrengungen, die die Menschheit nur gemeinsam bewältigen kann. Rüstung entzieht bereits im Frieden dringend benötigte Mittel für Soziales und Bildung. Die 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr und die Steigerung des Rüstungsetats auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung jährlich machen unser Land nicht sicherer. Diese Gelder fehlen im Gesundheitswesen, sie fehlen bei der Bildung, bei der Modernisierung des Verkehrswesens und beim notwendigen Ausbau von erneuerbaren Energien.


Wir gehen mit beim Ostermarsch und fordern:
● Sofortige Waffenruhe in der Ukraine!
● Ernsthafte diplomatische Anstrengungen der Bundesregierung statt nur Lieferung von immer mehr Waffen!
● Beendigung der Hochrüstungsspirale, mehr Geld für Gesundheit, Bildung und den Ausbau der erneuerbaren Energien!
● Für ein atomwaffenfreies Europa, keine Anschaffung von atomwaffenfähigen F-35-Kampfflugzeugen!
● Damit weltweit nicht weitere Millionen Menschen an Hunger sterben: Alle Energien für eine dauerhafte friedliche Lösung!
Den Frieden gewinnen – nicht den Rüstungswettlauf!
Bisher (Stand 15.03.2023) rufen dazu auf:

Hof ist bunt; DGB Hochfranken; GEW Hof-Wunsiedel; VVN-BdA Hof-Wunsiedel.

Weitere Unterstützer sind willkommen!

12 Punkte für einen Weg zum Frieden in der Ukraine – der Vorschlag der VR China

28. Februar 2023

Es mehren sich die Stimmen, die auf Verhandlungen und ein Ende des Tötens drängen. Über 35 000 Demonstranten am 25. Februar in Berlin sowie zahlreiche Aktionen vor Ort im ganzen Bundesgebiet haben dies deutlich sichtbar zum Ausdruck gebracht.

Die Waffen in der Ukraine müssen so bald wie möglich schweigen. Dazu stellte die Volksrepublik China am 24. Februar einen Zwölf- Punkte- Plan vor. Viele haben davon zwar gehört, kennen aber die Einzelheiten dieses Vorschlags gar nicht. Es lohnt sich, sich ernsthaft damit zu beschäftigen.

Die Forderungen lauten:

  1. Respektierung der Souveränität aller Länder
  2. Abkehr von der Mentalität des Kalten Krieges
  3. Einstellung der Feindseligkeiten
  4. Wiederaufnahme der Friedensgespräche
  5. Beilegung der humanitären Krise
  6. Schutz von Zivilisten und Kriegsgefangenen
  7. Sicherheit der Kernkraftwerke
  8. Verringerung der strategischen Risiken
  9. Erleichterung der Getreideexporte
  10. Beendigung einseitiger Sanktionen
  11. Stabilisierung von Industrie- und Versorgungsketten
  12. Förderung des Wiederaufbaus nach Konflikten

Der Plan eröffnet sowohl Russland als auch der Ukraine einen Ausweg. Ob der Vorstoß Chinas Wirkung entfaltet, wird sich zeigen. Er verdeutlicht jedoch, dass der Wunsch nach einer Beendigung des Krieges wächst und die Chancen damit auch steigen. Dies stimmt aus Sicht der Friedensbewegung optimistisch, motiviert aber auch dazu, noch mehr zu tun.

Warum übernimmt die deutsche Bundesregierung nicht eine aktive Vermittlungsrolle statt immer nur neuer Waffenlieferungen?

Deutschland darf auf keinen Fall Kriegspartei sein. Das verbietet auch unsere Verfassung.

Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen!

Vor 85 Jahren starb der Hofer Widerstandskämpfer Philipp Heller – Gedenkfeier am Ehrengrab auf dem Hofer Friedhof

3. Februar 2023

Am 26. Januar gedachten DKP Hof, DIE LINKE und die VVN-BdA des kommunistischen Widerstandskämpfers Philipp Heller. Angeblich hatte er sich in Gefängnishaft in Weiden selbst das Leben genommen. Alles deutet aber darauf hin, dass er umgebracht wurde. Am Ehrengrab der drei Widerstandskämpfer der KPD – Hans Merker, Philipp Heller und Ewald Klein – erinnerten Hofer Antifaschistinnen und Antifaschisten an sie.

Randolph Oechslein (auf dem Foto rechts), der Hellers Biografie erforscht hat, skizzierte seine Biografie. Er forderte wie auch die Runde der Anwesenden eine Gedenktafel an den aktiven Sportler an dem Stadion an der Ossecker Straße anzubringen, das nach 1945 zehn Jahre lang seinen Namen trug, dann aber im Zeichen des Kalten Krieges umbenannt wurde. (Foto: VVN-BdA Hof-Wunsiedel)

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