Im Podium von rechts: Ulrike Eifler, Tami Pohl und Dr. Ulrich Schneider
„Arbeiterbewegung, Gewerkschaften und Rechtsentwickung damals und heute – können wir den Aufstieg der extremen Rechten noch aufhalten? Welche Rolle spielten und spielen die Arbeiterbewegung und die Gewerkschaften?“
Von rechts nach links: Ulrike Eifler, Gewerkschaftsekretärin aus Würzburg; Dr. Ulrich Schneider, FIR-Generalsekretär (Kassel), sowie die VVN-BdA-Kreisvorsitzende Eva Petermann. Sie hält ein Foto von Esther Bejerano, das 2016 auf einem Konzert von „Hof ist bunt“ u.a. im Hofer Haus der Jugend entstand. Die gut besuchte Veranstaltung am 12.12. im Hofer Hotel Strauß war dem Andenken an Esther Bejerano gewidmet, die am 15. Dezember 100 Jahre alt geworden wäre. Nicht auf dem Bild Tamara Pohl, Regionssekretärin des DGB, die die Diskussion moderierte. Alle Fotos: R. Oechslein
Tamara Pohl (DGB) und Eva Petermann (VVN-BdA) bedanken sich bei den beiden Gästen. Deren äußerst kenntnisreichen, komplexen und gut belegten Beiträge und ihre pointierten Thesen wurden lebhaft diskutiert von einem gut informierten und hoch interessierten Publikum aus den Kreisen Hof und Wunsiedel und darüber hinaus.
Zusammen mit Vertretern der Partei Die Linke und der DKP Hof gedachte der Kreisvorstand unserer VVN-BdA Hof-Wunsiedel am 24. Oktober des von den Nazis ermordeten Hofer Widerstandskämpfers Hans Merker.
Anlässlich seines 120. Geburtstages erinnerte Randolph Oechslein an den mutigen Nazigegner und seine Witwe, die Genossin Anna Merker. 2015 war der Stolperstein vor dem letzten Wohnsitz der beiden in der Döbereiner Straße. Anschließend wurde die in den Boden eingelassene Messingtafel geputzt, unter den interessierten Blicken vorbeikommender Passanten. Bislang ist dieser Stolperstein der einzige, den Gunter Demnig in der Saalestadt verlegt hat. Schüler und Schülerinnen des Jean-Paul-Gymnasiums hatten zusammen mit ihrer Lehrerin diese Ehrung angeregt.
Am 30. September weihte die Oberbürgermeisterin Eva Döhla im Rahmen einer öffentlichen Einweihungsfeier eine Mahntafel am Ossecker Stadion ein. Stadtrat Janson Damasceno da Costa e Silva (Partei Die Linke) hatte bereits vor einiger Zeit einen entsprechenden Antrag in den Hofer Stadtrat eingebracht. Als besondere Ehre empfanden es alle Teilnehmenden, dass Mitglieder der Familie von Philipp Heller persönlich anwesend waren: Seine Enkelin Frau Schmidt und ihre Enkelin Melanie.
Auf dem Bild von links nach rechts: Kulturamtsleiter Peter Nürmberger, OB Eva Döhla, Philipp Hellers Enkelin Frau Schmidt, und ihre Enkelin (beide wohnhaft in Hof), sowie Randolph Oechslein, Lokalhistoriker. (Foto: VVN-BdA Hof-Wunsiedel)
Auf dem Foto Stadtrat Janson Damasceno da Costa y Silva vor dem Eingang des Stadions; er war es, der den Antrag für eine Gedenktafel in den Hofer Stadtrat eingebracht hatte.
Heller, von Beruf Zimmermann, besuchte in Hof die Volksschule. Schon mit 14 Jahren wurde er Mitglied des Arbeiter-Radfahrer-Bundes „Solidarität“ und schloss sich später als Ringkampfsportler dem „I. Freien Athletiksportverein ‚Siegfried‘ “ in Hof an sowie ab 1932 dem „Roten Wehrsportverein“.
Aber der begeisterte Sportler war auch politisch aktiv – als entschiedener Gegner der Nazis. Wie seine Genossen Hans Merker und Ewald Klein wurde er nach 1933 verhaftet. 1938 wurde er im Zuchthaus Weiden von der Gestapo ermordet. Der Hofer Lokalhistoriker Randolph Oechslein, langjähriges Mitglied der VVN-BdA und Vorsitzender der DKP Hof, hat sein Schicksal erforscht.
1945 erhielt der Sportplatz in der Ossecker Straße 1945 Philipp Heller zu Ehren seinen Namen. Im antikommunistischen Klima des Kalten Kriegs wurde das Stadion jedoch nach einigem Hin und Her im Jahre 1955 wieder umbenannt. Die VVN-BdA Hof-Wunsiedel wie auch die DKP Hof hatten seit Jahren gefordert, diesen mutigen Widerstandskämpfer öffentlich sichtbar zu ehren.
Die nächste antifaschistische Stadtführung bietet unser Kamerad Randolph Oechslein am 14. September an.
Im Gespräch: Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vom DGB Hochfranken organisierten Stadtführung im Juli 2024 an der Friedrich-Ebert-Brücke in Hof. Die Brücke war nach 1945 nach dem Hofer Widerstandskämpfer der KPD, Ewald Klein, benannt worden. Dies machte die Stadt in den 1950er Jahren – im Zeichen des Kalten Krieges – wieder rückgängig. Links im Bild: Stadtführer Randolph Oechslein. (Foto: E. Petermann) Der nächste (und letzte vor der Sommerpause) antifaschistische Stadtrundgang findet am Samstag, 14. September, ab 14 Uhr, statt. Bitte auf der Homepage der Stadt Hof anmelden.
Auch in diesem Jahr riefen die DKP Hof, Die Linke und unsere VVN-BdA zu unserem traditionellen Gedenken auf: An den antifaschistischen Widerstand und an die Menschen, die für die Befreiung ihr Leben gaben, oder die in anderer Weise Opfer des Faschismus wurden . (Foto: Eva Petermann)
Wir schmückten das Gemeinschaftsgrab unserer Hofer Widerstandskämpfer der KPD und dankten der Roten Armee und den Soldaten der Alliierten an den Gräbern der „unbekannten russischen Soldaten“ mit roten Nelken. Randolph Oechslein ging auf die Situation von ZwangsarbeiterInnen in Hof ein. Er zitierte aus dem Schreiben einer ukrainischen „Fremdarbeiterin“ in einem Hofer Textilbetrieb. Ihre Forderung nach Entschädigung, von ihr vorgetragen auch im Namen mehrerer namentlich genannter Kolleginnen, wurde abgelehnt…
Am Abend davor eine ganz besondere Premiere in Hof: In der alten Filzfabrik feierten rund 100 vorwiegend junge Menschen unter dem Motto „Wer nicht feiert, hat verloren“. (Foto: Randolph Oechslein)
Drei Hofer Bands machten ordentlich Stimmung; an Infotischen konnte man sich zwischendrin von der LINKEN und unserer VVN-BdA informieren lassen und Plakate, Flyer und Sticker mitnehmen. Auch davon machten gar nicht so wenige gern Gebrauch.
Nie wieder heißt: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen!
Viele TeilnehmerInnen der Hofer Demo begaben sich im Anschluss daran in den Nachbarort Schwarzenbach/Saale, wo anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen („Die rote Armee“) am 27. Januar 1945 auch in diesem Jahr ein ökumenischer Gedenkgottesdienst und ein Gedenken an den Gräbern der Opfer des NS-Regimes auf dem Friedhof stattfand. Auch hier war die Beteiligung weitaus höher als in den Jahren zuvor.
Veranstalter: Evangelische und Katholische Kirchengemeinde ; Verein gegen das Vergessen e. V. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Hof-Wunsiedel (VVN-BdA), Initiative gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit; Geschwister-Scholl-Mittelschule
Anlässlich des Jahrestags der Ermordung des Widerstandskämpfers Hans Merker am 5. Januar 1945 erinnerte die Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) an den Hofer Widerstand wie auch an die Opfer des Naziregimes. Sie forderte auf, der bedrohlichen Rechtsentwicklung, nicht zuletzt der AfD, mit Mut und klarem Blick entgegenzutreten und sich mit noch mehr Nachdruck für Frieden einzusetzen, auch wenn dies mitunter sehr unbequem sei.
Auf der von DKP, Die Linke und der VVN-BdA gemeinsam organisierten Veranstaltung sprach Randolph Oechslein (Vorsitzender der DKP Hof) über seine Forschungen über den Hofer Nazigegner Alfred Weidner. Er wurde denunziert wegen abfälliger Bemerkungen über die faschistischen Führer, u.a. den Bayreuther Lokalmatador Hans Schemm. Denn bekanntlich wurde auch jedwede Opposition aus dem bürgerlich-konservativen Lager von den Nazis rabiat geahndet; Weidner starb nach einer Odyssee durch verschiedene Haftanstalten und KZs. Nicht zuletzt sollten Gegner des bereits von langer Hand geplanten Angriffskriegs gegen die Sowjetunion mundtot gemacht werden.
Stadtrat Janson Damasceno da Costa y Silva warnte vor Spaltungsversuchen; gesellschaftliche Veränderungen seien immer nur durchzusetzen durch Konzentration auf die Gemeinsamkeiten: Im Kampf gegen Rechts wie auch im Kampf um Frieden und gegen Hochrüstung. Die Hofer Philipp Heller und Ewald Klein hatten zusammen mit Hans Merker, dem Kopf der Hofer Widerstandsgruppe der KPD, unermüdlich vor den skrupellosen, größenwahnsinnigen Weltmachtsplänen Hitlers gewarnt.
Zum Schluss erklang das jüdische Partisanenlied „Zog nit keinmal“ – „Sag nie, du gehst den letzten Weg“. Die 2021 verstorbene legendäre Holocaustüberlebende Esther Bejerano hat es zusammen mit der Microphone Mafia bei einem Massenpublikum bekannt gemacht, woran die VVN-BdA-Kreisvorsitzende Eva Petermann erinnerte. In diesem Jahr im Dezember jährt sich ihr Geburtstag zum 100. Mal.
Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen – nie wieder Faschismus!
Allen Mitgliedern und Mitstreiterinnen und Mitstreitern wünscht der Kreisvorstand der VVN-BdA Hof-Wunsiedel ein gutes, friedliches Neues Jahr 2024!
Gleich zu Beginn des Jahres erinnern VVN-BdA gemeinsam mit der DKP und der Partei Die Linke an den Widerstand gegen das NS-Regime wie auch an alle anderen Verfolgten und Opfer des Faschismus. Dieses traditionelle Treffen am Todestag des Kommunisten Hans Merker findet auch in diesem Jahr am Gemeinschaftsehrengrab für die tapferen Hofer Widerstandskämpfer der KPD – Erwin Klein, Philipp Heller und Hans Merker – statt. Sein Geburtstag jährt sich zum 120. Mal im Oktober 2024.
Auch bei diesem Auftritt ergriff und begeisterte das Quartett aus Bremen das Publikum im Haus der Jugend. Nicht wenige hatten sie in bester Erinnerung mit ihrem Programm zu einem Gedenkkonzert anlässlich der Reichspogromnacht vor sechs Jahren. In Hof übrigens begann das Pogrom nicht am 9. November, sondern erst in den frühen Morgenstunden des darauffolgenden Tags, am 10.11.. Die offizielle Gedenkstunde der Stadt Hof zusammen mit der Israelitischen Kultusgemeinde findet jedoch in der Regel am 9. 11. statt; so auch in diesem Jahr.
(Foto: Angela von Brill)
„Hof ist bunt, nicht braun“, unsere VVN-BdA, der DGB-Kreisverband Hochfranken sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – finanzielle Förderung v.a. von „Demokratie-leben“ – hatten die fantastischen Vier wiederum zur einer musikalischen Erinnerungsfeier eingeladen. Wir freuen uns jetzt schon auf eine Wiederbegegnung – hoffentlich nicht erst wieder in sechs Jahren. Danke an diese großartigen, originellen Musiker und ihre Musikerin: Frederic Drobnjak an der Gitarre; Felix Kroll am Akkordeon; Annette Rettich am Cello und Michael Zachcial (Gesang und Gitarre), der auf unverwechselbare Art die alten Lieder mit dem Hier und Jetzt verbindet.
„Ein Frieden zu Weihnachten ist die Gelegenheit, unser Mitgefühl und die Nächstenliebe für- und zueinander wieder zu erkennen. Gemeinsam – davon sind wir überzeugt – kann der Kreislauf von Zerstörung, Leid und Tod durchbrochen werden.“ (Aus dem Appell der FIR, der Internationalen Förderation der Widerstandskämpfer und – kämpferinnen, siehe unten.)
Der Kreisvorstand der VVN-BdA Hof-Wunsiedel wünscht unseren Mitgliedern und allen mit der antifaschistischen Sache verbundenen Menschen ein friedliches und gesundes Neues Jahr 2023.
Friedensaktion von DGB und VVN-BdA am Hofer Kriegerdenkmal „Sämann“ 2022
Internationaler Appell für einen Waffenstillstand in der Ukraine über Weihnachten
„Lasst uns für das diesjährige Weihnachts- und Neujahrsfest 2022/23, vom 25. Dezember bis zum 7. Januar, zu einem Waffenstillstand in der Ukraine aufrufen – als Zeichen der Menschlichkeit, Versöhnung und des Friedens. Der weihnachtliche Waffenstillstand von 1914 inmitten des Ersten Weltkriegs war ein Symbol der Hoffnung und des Mutes. Er wurde von den Völkern der kriegsführenden Länder eigenmächtig vereinbart und führte zu einer spontanen Versöhnung. Das ist der Beweis, dass selbst in den gewalttätigsten Konflikten nach den Worten von Papst Benedikt XV “ die Kanonen zumindest in der Nacht, in der die Engel singen, schweigen können”.
Wir wenden uns an die Regierungen der Kriegsparteien: Lasst die Waffen schweigen. Schenkt den Menschen einen Moment des Friedens und öffnet den Weg zu Verhandlungen. Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, einen weihnachtlichen Waffenstillstand mit aller Kraft zu unterstützen und sich für einen Neubeginn der Verhandlungen zwischen beiden Seiten einzusetzen.
Unsere Vision und unser Ziel ist eine neue Friedensarchitektur für Europa, die Sicherheit für alle europäischen Länder auf der Grundlage der Politik der „gemeinsamen Sicherheit“ beinhaltet. Frieden, Versöhnung und ein gemeinsames Verständnis von Menschlichkeit können über den Hass, die Gewalt und die Schuldgefühle triumphieren, die derzeit im Krieg herrschen. Lasst uns daran erinnern, dass wir alle Menschen sind und im Gegensatz dazu Krieg und gegenseitige Zerstörung sinnlos ist.
Ein Frieden zu Weihnachten ist die Gelegenheit, unser Mitgefühl und die Nächstenliebe für- und zueinander wieder zu erkennen. Gemeinsam – davon sind wir überzeugt – kann der Kreislauf von Zerstörung, Leid und Tod durchbrochen werden.“
Zur Vernissage hatte es nicht geklappt. Aber am Tag der Finissage fanden sich (fast) alle Mitglieder des DGB-VVN-BdA-Denkmalprojekts pünktlich im Pavillion des Alten Botanischen Gartens ein. Sie wurden herzlich begrüßt von Sepp Rauch, dem Verantwortlichen von Verdi-Kultur, sowie von einigen an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstlern wie Wolfram Kastner, der 2006 anlässlich eines Vortrags in der Stadtbücherei das Ensemble an Kriegsmonumenten im Wittelsbacher Park besichtigt und kritisiert hatte. Die Hofer Gruppe unter Leitung von Alexander Jäger (DGB-Kreisvorsitzender) und Eva Petermann (Kreisvorsitzende der VVN-BdA Hof-Wunsiedel) zeigte sich äußerst beeindruckt von den vielen künstlerischen Beiträgen.
„Kriegspropaganda oder Trauer und Friedenswille?“ war das Motto dieser bemerkenswerten Ausstellung in München. Die Hofer Ausstellungsbesucher und -besucherinnen vor ihrem eigenen Beitrag (Mitte) mit der virtuellen Ummantelung des Sockels. Der Hofer „Sämann des Krieges“ soll zum „Sämann des Friedens“ umgestaltet werden.
Vielerorts ging es um Konzepte für eine Umwidmung zum Teil ästhetisch wie inhaltlich abstoßender, martialisch-kitschiger Kriegerdenkmäler. Bei einigen von ihnen war eine Umgestaltung und Umwidmung bereits auf den Weg gebracht. Dokumentiert waren außerdem diverse Kunstaktionen. So entdeckten die Hofer Aktivistinnen und Aktivisten auch Fotos von einer Aktion des Regensburgers Hans Wallner am dortigen Kriegerdenkmal im nahe gelegenen Marktredwitz im Kreis Wunsiedel vor einigen Jahren.
Auf großes Interesse stieß der Bericht der Gruppe von den Bemühungen der Stadt Wunsiedel, ihr eigenes Kriegsmonument zu einem Mahnmal für den Frieden umzugestalten. Nicht zuletzt soll es auf diese Weise für mögliche Nazi-Fackelinszenierungen untauglich gemacht werden. In diesem Jahr jedenfalls fiel der alljährliche „Trauermarsch“ des „Dritten Wegs“ vor dem Volkstrauertag in jeder Beziehung ausgesprochen kläglich aus.
Spannend bleibt die Frage, wann die Stadt Hof sich zu einer Umwidmung des Kriegerdenkmals „Sämann“ durchringen kann. Dazu haben die Denkmalprojektsteilnehmerinnen und -teilnehmer bereits sehr konkrete Vorschläge ausgearbeitet und unterbreitet. Ein entsprechender Antrag liegt dem Stadtrat seit längerem vor.
Ein breites Bündnis aus acht Organisationen und zwei prominenten Einzelpersonen unterstützen in diesem Jahr den Aufruf zum Hofer Ostermarsch, darunter der DGB Hochfranken, „Hof ist bunt, nicht braun“ und die VVN-BdA Hof-Wunsiedel .
Beginn : 11 Uhr Bernh.-Lichtenberg-Platz (vor der Marienkirche)
Aus dem Aufruf:
Stoppt den Krieg! Frieden für ganz Europa! Nein zur Aufrüstung! Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine. Dieser Krieg verursacht unsägliches Leid und verwüstet das Land. Für ganz Europa droht eine Eskalation bis hin zum Atomkrieg. Schluss damit! Die Menschen in der Ukraine, in Russland und in Europa brauchen eine friedliche Lösung. Die internationale Staatengemeinschaft muss alles für eine Verhandlungslösung unternehmen. Wie in Artikel 2 der Charta der Vereinten Nation festgelegt, ist alles zu unterlassen, was gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtet ist. Sicherheit gibt es nur als gemeinsame Sicherheit für alle! Ein sofortiger Waffenstillstand und der Beginn von Friedensverhandlungen müssen der Einstieg in ein Konzept der gemeinsamen Sicherheit in Europa sein. Langfristig muss wieder der Aufbau einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur das Ziel sein. Die Ängste in Russland angesichts einer NATO-Osterweiterung sind genauso ernst zu nehmen wie die Bedrohungsängste anderer europäischer Länder. Die Spirale der Hochrüstung muss gestoppt werden. Frieden schaffen mit immer mehr Waffen? Der zwanzigjährige Krieg der NATO-Staaten mit deutscher Beteiligung in Afghanistan zeigt exemplarisch: Krieg löst kein einziges Problem, im Gegenteil: Die Situation für die Bevölkerung in Kriegsgebieten verschlechtert sich katastrophal. Wir lehnen das Vorhaben ab, jährlich mehr als 2 % der Wirtschaftsleistung für das Militär auszugeben und zusätzlich einen Sonderfonds über 100.000.000.000 Euro für die Bundeswehr aufzulegen. Auf den Kauf atomwaffenfähiger Kampfjets muss verzichtet werden. Durch die Anschaffung bewaffneter Drohnen wird der Weg zur automatisierten Kriegführung ermöglicht. Für eine friedenspolitische Wende! Rüstung entzieht bereits im Frieden dringend benötigte Mittel für Soziales und Bildung. Auch die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Jeder Euro, der für Panzer und Kampfjets verpulvert wird, fehlt für den dringenden sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft. Die Chancen, die Auswirkungen der Klimakatastrophe anzugehen sowie Hunger und Not in der Welt zu verringern, werden durch Kriege und Aufrüstung drastisch reduziert. Die globalen Probleme können nur gemeinsam gelöst werden. Aufbruch für den Frieden: Konflikte diplomatisch lösen – weltweit Abrüstung statt Aufrüstung Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch die Bundesregierung – Keine „atomare Teilhabe“ Deutschlands Keine Anschaffung von bewaffneten Drohnen Keine Waffenexporte Fluchtursachen angehen, wirtschaftliche Ausbeutung beenden Aktive Friedenspolitik, vertrauensbildende Maßnahmen und Aufbau kollektiver Sicherheitssysteme unter Einbeziehung von Russland.
DGB Hochfranken; Hof ist bunt, nicht braun; GEW Hof- Wunsiedel; VVN-BdA Hof-Wunsiedel; Verein gegen das Vergessen (Schwarzenb./Saale); DKP Hof; Bündnis 90 / Die Grünen Ralf Reusch und Mirjam Kühne; Die Linke Hochfranken
Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der antimilitaristischen Führung des DGB-VVN-BdA- „Denk-mal!-Projekts vor dem Obelisken im Hofer Wittelsbacher Park , der an den Sieg im deutsch-französischen Krieg erinnert; Randolph Oechslein (rechts) erläutert die historischen Zusammenhänge.
Zu einer Führung rund um den Wittelsbacher Park “Auf den Spuren von Rache, Widerstand und Trauer” hatte das “Denk-mal!”-Projekt eingeladen. Ende vergangenen Jahres war diese Initiative bekanntlich vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Hochfranken und dem Kreisverband der Antifaschisten (VVN-BdA) gegründet worden.
Die zentrale Riesenskulptur weiter hinten im Park, der Hofer „Sämann“, war schon vor seiner Aufstellung 1927, nicht einmal zehn Jahre nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs, äußerst umstritten. Randolph Oechslein, der als ehrenamtlicher Lokalhistoriker bereits eine Reihe antifaschistischer Stadtführungen durchgeführt hat, rief sehr anschaulich die historischen Zusammenhänge der diversen Denkmäler, Gedenktafeln etc. im Wittelsbacher Park in Erinnerung. Millionen und Abermillionen Menschen waren für jene Kriege geopfert worden.
Das Denk-mal!-Projekt „Sä endlich Frieden, Mann!“, in dem vorwiegend junger Gewerkschaftsmitglieder und Antifaschistinnen und Antifaschisten zusammenarbeiten, will mit vielfältigen Aktionen eintreten für Frieden und Völkerverständigung. Aus dem martialisch drohenden „Sämann“ soll ein „Sämann des Friedens“ werden und aus dem Wittelsbacher Park ein heller, aber auch besinnlicher Freizeitpark des friedlichen Zusammenlebens werden.
Von deutschem Boden soll nie wieder ein Krieg ausgehen!
VVN-BdA kurz vor und nach der Sommerpause:Erinnerung an fünf Jahre Stolpersteinlegung und an den 112. Geburtstag von Rosa Opitz
Fest verknüpft mit der Erinnerungsarbeit an den Widerstand in Hof sind die Namen Hans Merker (KPD) und Rosa Opitz (SPD).
Eine junge Kameradin putzt den Stolperstein für den kommunistischen Hofer Widerstandskämpfer Hans Merker anlässlich des Gedenkens am 30. Juli 2020.
Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der Stolpersteinlegung für den Nazigegner Merker kam eine beachtliche Runde von Antifaschistinnen und Antifaschisten auf Einladung von VVN-BdA und DKP Hof zu einem kurzen Gedenken an der Messingplakette im Gehsteig der Döbereinerstraße 12, dem einstigen Wohnsitz von Merker und seiner Frau Anna, zusammen.
Der Hofer DKP-Vorsitzende Randolph Oechslein erinnerte daran, dass die Initiative für diesen Stolperstein aus der AG „Schule ohne Rassismus – mit Zivilcourage“ des Jean-Paul-Gymnasiums hervorging. Kamerad Oechslein, der seit Jahren zur Biografie Merkers forscht, machte auf die fatale Kontinuität rechten Terrors seit der Weimarer Republik bis in die Gegenwart aufmerksam.
Schon vor 1933 hätten Nazigegner wie Merker vor Kriegsvorbereitung und Hochrüstung gewarnt, sagte die Kreisvorsitzende der VVN-BdA, Eva Petermann. „Nie wieder Krieg“ sei in der Tat hochaktuell, auch die Pläne seitens des Verteidigungsministeriums zur Einführung neuer, bewaffneter Kampfdrohnen. Sie sprach sich für weltweite Abschaffung aller Atomwaffen aus, auch mit Blick auf die Jahrestage der Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki Anfang August.
Abschließend forderte Janson Damasceno, Kreisvorsitzender der Partei DIE LINKE, mit Nachdruck die Auflösung rechtsterroristischer Netzwerke in Polizei und Bundeswehr, nicht zuletzt angesichts der Anschläge von Hanau, Halle und Kassel.
Mit dem Gedenken am Stolperstein verabschiedete sich der VVN-BdA-Kreisvorstand in die Sommerpause. Im September soll es weitergehen u.a. mit einer weiteren Rosenpflanzung am 14.9. im Zusammenhang mit dem „work in progress“ „Rosen für Rosa“ auf der Grünanlage im „Vertel“ . Bekanntlich erhielt diese vor zwei Jahren nach einer dynamischen Unterschriften-Kampagne, initiiert von Eva Petermann und vor allem getragen von Hofer Frauen, und nach einstimmigem Stadtratsbeschluss den Namen Rosa-Opitz-Platz, zu Ehren der beherzten Nazigegnerin und späteren SPD-Stadträtin.
Für Ende September plant die Kreisvereinigung eine Studienfahrt zur Gedenkstätte Mittelbau-Dora nahe Nordhausen. Dieses KZ war das letzte von den Nazis gegründete KZ-Hauptlager. Es steht exemplarisch für die mörderische Zwangsarbeit in der deutschen Rüstungsindustrie. Dort können das Gelände mit Appellplatz und Krematorium sowie eine Filmdoku mit Originalaufnahmen von der Befreiung des KZ bzw. die sehr aussagestarke Dauerausstellung angesehen werden.
Ob die Stollenanlage im Kohnstein geöffnet wird, ist aus Infektionsschutzgründen unsicher. Hier hatten Wernher von Braun und u.a. auch der Ingenieur Günter Fuchs aus Schwarzenbach/Saale an der Konstruktion der V2-Rakete gearbeitet. Unzählige KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene bezahlten hier für die größenwahnsinnigen Weltmachtpläne des NS-Regimes mit dem Leben.
Auf dem Rückweg der Studienfahrt, die von „Demokratie leben“ und dem DGB Kreis Hof gefördert wird, gibt es in einen Zwischenstopp am Bahnhof von Roßla, wo Hans Merker bei seiner Flucht vom Transportwaggon ermordet wurde.
Die Fahrt zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau Dora findet statt am Samstag, 26. September ; Abfahrt ca. 7.30 Hof Freiheitshalle; Rückkehr spätestens 20 Uhr; Teilnehmerbeitrag: 10 Euro; ermäßigt 5 Euro. Die Durchführung steht unter dem Vorbehalt der aktuellen Pandemie-Situation. ANMELDUNGEN bitte möglichst bis 5. September 2020 bei Eva Petermann persönlich oder über die Homepage der Kreisvereinigung: https://hof.vvn-bda.de/
Scharfe Kritik übt die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Hof-Wunsiedel an der Entscheidung des bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu dem einstigen Neonazitreffpunkt in Oberprex. Zwar räumen die Münchner Richter ein, dass im Prinzip eine „Einziehung im Rahmen eines Vereinsverbots unter engen Voraussetzungen zulässig“ sei. Schließlich stand, so die VVN-BdA, auch das „Gemeinwohl“ der Gemeinde Regnitzlosau auf dem Spiel, wie es in Art. 14 und 15 des Grundgesetzes, den Enteignungsparagrafen, angesprochen ist.
Den Ausschlag aber gab anscheinend ausgerechnet eine Einschätzung aus dem eigenen Hause, durch den bayerischen Verfassungsschutz: Die Neonazikameradschaft sei dermaßen konspirativ vorgegangen, dass der Hausherrin eine Kenntnis von „der Nutzung durch das mittlerweile verbotene Freie Netz Süd (FNS)“ nicht zweifelsfrei nachzuweisen sei. Für den VVN-BdA-Kreisvorstand „angesichts des jahrelangen Treibens in dem Anwesen eine nahezu absurde Fehleinschätzung.“ Diese stehe überdies im direkten Widerspruch zu früheren Aussagen der Behörde selbst.
Vor fast genau zwei Jahren wurde jene „Beschlagnahmung und Einziehung“ vom Verwaltungsgericht Bayreuth juristisch abgesegnet. Thomas Etzel, stellvertretender VVN-Vorsitzender, zitierte die damalige Bewertung des Innenministeriumsvertreters vor Gericht: Die Schutzbehauptung der Vermieterin, wenig mitbekommen zu haben, nannte dieser seinerzeit „völlig lebensfremd“. Obendrein, so die Aussage der beklagten Behörde, habe seinerzeit das Landratsamt in Hof Gentschs Mutter extra angeschrieben, um sie auf die verfassungswidrigen Aktivitäten hinzuweisen.
Nicht zuletzt angesichts der Mordanschläge in Halle, Hanau und Kassel, des gefährlichen Erstarkens des AfD-„Flügels“, angesichts von Nazi-Netzwerken bei Bundeswehr und Polizei usw. „setzt das Urteil von München ein fatal falsches Signal.“ Die Landesregierung müsse gegen die Nichtzulassung der Revision baldmöglichst Beschwerde einlegen. Das werde „der Prüfstein dafür sein, wie ernst die öffentlichen Beteuerungen gegen den Rechtsterror zu nehmen sind“, erklärt der VVN-BdA-Kreisvorstand abschließend.
(Aus der Pressemitteilung der VVN-BdA vom 14.7.20)
Wir sagen JA zum Frieden JA zu Diplomatie statt Kriegspolitik und Waffenlieferungen JA zu Waffenstillstands- und Friedens-Verhandlungen JA zum Stopp aller Kriege JA zum Widerstand gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland JA zum Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland JA zur Kündigung von NATO-Truppenstatut und Aufenthaltsvertrag für US-Truppen JA zu Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit JA zu Investitionen in Soziales, Gesundheit, Klima- und Umweltschutz, Bildung und Kultur statt Milliarden für Hochrüstung JA zum Widerstand gegen Kriegshetze und Militarisierung der Gesellschaft JA zum Recht auf Asyl – Kriegsdienstverweigerer und Deserteure eingeschlossen JA zur Erziehung zum Frieden statt Reaktivierung der Wehrpflicht JA zu einer europäischen Sicherheitsarchitektur mit Russland
Was ist der viel zitierte Schwur von Buchenwald „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg“ heute noch wert, wenn wir die historische Erfahrung, die diesem Schwur zu Grunde liegt, einfach in den Wind schlagen?
Und wäre nicht das Aufstellen der US-Mittelstreckenraketen (bei deren Verwendung wir keinerlei Mitspracherecht haben) ein weiterer, bedrohlicher Schritt in Richtung „Kriegsfähigkeit“ – bis hin zu einem Angriffskrieg?
Die Forderung nach „Kriegstüchtigkeit“, die massive Hochrüstung und die damit einhergehende Forderung nach „Verzicht“, also der Abbau sozialer und demokratischer Rechte – sind sie etwa nicht ein gefundenes Fressen für die extreme Rechte, wo auch immer? Haben wir es denn schon vergessen, dass diese Entwicklung den Nährboden für eine autoritäre oder gar faschistische Herrschaftsform bereitet?
Und hier ein paar Gedanken dazu von Albert Einstein, aus dem Jahr 1953, mitten im Kalten Krieg:
(Aus: „Über Kriege zur Lösung internationaler Probleme“ in „Mein Weltbild“)
„Nur wenige Menschen sind heute noch der Ansicht, dass Gewaltakte in Form von Kriegen ein vorteilhaftes, der Menschheit würdiges Mittel zur Lösung internationaler Probleme seien.
Sie sind nicht konsequent genug, diejenigen Maßregeln energisch zu vertreten und anzustreben, die den Krieg, dies barbarische und unwürdige Überbleibsel aus den Zeiten der Barbarei, zu vermeiden imstande wären. Es bedarf einiger Besinnung, um hier klar zu sehen, und eines gewissen Mutes, um mit Entschiedenheit und in wirksamer Weise diesem wichtigen Ziel zu dienen.
(Zitiert nach Ludwig Elm: Geschichte eines Historikers. Erinnerungen aus drei deutschen Staaten. Papyrossa. 2018, S. 375)
Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg! Nie wieder ist j e t z t!
Erinnerungskultur ganz groß geschrieben / Wahlen bei der VVN-BdA Kreisvereinigung
Zu einem erst Ende September eingeweihten, recht außergewöhnlichen Hofer Gedenkort begaben sich einige Mitglieder und Gäste im Anschluss an die gut besuchte Jahreshauptversammlung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Hof-Wunsiedel. Im Eingangsbereich des bekannten Ossecker Stadions nahmen sie die Gedenktafel zu Ehren des Hofer Widerstandskämpfers Philipp Heller, in Augenschein. Auf dem Foto der Gruppe vor der Gedenktafel in der Ossecker Straße ist als Zweiter von links der neue zweite Vorsitzende der VVN-BdA-Kreisvereinigung, Florian Rebhan, zu sehen; in der Mitte die wiedergewählte Kreisvorsitzende Eva Petermann sowie auf der rechten Seite Kamerad Randolph Oechslein, der auch in diesem Jahr wieder antifaschistische Stadtrundgänge anbietet.
Die ursprünglich nach dem NS-Gauleiter und einstigen bayerischen Kultusminister benannte „Hans-Schemm-Kampfbahn“ hatte gleich nach 1945 einen neuen Namen bekommen: Sie wurde zu Ehren des von den Nazis 1945 ermordeten kommunistischen Arbeitersportlers, Philipp Heller, Kampfgefährte der Hofer Widerstandsgegner Hans Merker und Ewald Klein, umbenannt. Diese Namensgebung wurde im Zuge des Kalten Krieges rückgängig gemacht. Damit wollte die VVN-BdA sich nicht abfinden. Jahrelang forderte die Kreisorganisation, den mutigen Nazigegner doch wieder öffentlich sichtbar zu ehren. Was im September vergangenen Jahres mit der Anbringung der Tafel an einer Stätte seines Wirkens als Arbeitersportler erfolgte. Auch sonst konnte die einstimmig wieder gewählte Kreisvorsitzende Eva Petermann auf der Jahreshauptversammlung der VVN-BdA auf eine Vielzahl an Aktivitäten in Sachen Erinnerungskultur verweisen. Dass die Organisation nach Kräften an zahlreichen Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen gegen Rechts, oft im Bündnis mit gewerkschaftlichen Organisationen oder auch mit „Hof ist bunt“ u.a., beteiligt war, versteht sich von selbst. Zu den Höhepunkten gehörte ein großes Konzert in der Filzfabrik zum Tag der Befreiung in Kooperation mit der Partei Die Linke und die von Randolph Oechslein verfasste Broschüre über die mörderische Verfolgung der Arbeiterbewegung nach 1933. Nicht zuletzt die zusammen mit dem DGB Hochfranken organisierte, hochkarätig besetzte Diskussionsveranstaltung mit Dr. Ulrich Schneider (VVN-BdA) und der Gewerkschaftssekretärin Ulrike Eifler zum Thema „Wie können wir den Rechtsruck stoppen?“ Verstärkung bekam die bundesweit größte und traditionsreichste antifaschistische Organisation VVN-BdA in den letzten Jahren auch in Ostoberfranken durch nicht wenige neue Mitglieder. So wurde Florian Rebhan aus Pressig einstimmig zum Nachfolger der bisherigen stellvertretenden Kreisvorsitzenden Ulrike Dierkes-Morsy, die leider nicht mehr kandidierte, gewählt. Auch die hochbewährte Kassiererin Regina Scholz erhielt ein einstimmiges Votum.
Auch in diesem Jahr erinnern die Kirchengemeinden in Schwarzenbach/Saale zusammen mit dem Verein gegen das Vergessen e. V., unserer VVN-BdA, der Initiative gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit sowie Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Mittelschule mit einem Ökumenischen Gottesdienst an die Opfer der NS-Diktaur.
Der Gottesdienst findet am Montag, 27. Januar 2025 um 19 Uhr in der St. Gumbertus-Kirche in Schwarzenbach/Saale statt.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee der Sowjetunion befreit. Millionen Menschen wurden unter der Nazi-Diktatur entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet. Das Vernichtungslager Auschwitz steht symbolhaft für den Völkermord und die Opfer des Nazi-Regimes.
Überlebende Häftlinge des befreiten KZ Buchenwald verpflichteten sich in dem berühmten Schwur von Buchenwald, der in französischer, russischer, polnischer, englischer und deutscher Sprache auf der Trauerkundgebung des Lagers in Buchenwald am 19. April 1945 vorgetragen wurde.
Kameraden!
Wir Buchenwalder Antifaschisten sind heute angetreten zu Ehren der in Buchenwald und seinen Außenkommandos von der Nazibestie und ihren Helfershelfern Ermordeten. Wir danken den verbündeten Armeen, der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt Frieden und das Leben erkämpften. Wir gedenken an dieser Stelle des großen Freundes der Antifaschisten aller Länder, eines Organisatoren und Initiators des Kampfes um eine neue demokratische, friedsame Welt: F.D. Roosevelt. Ehre seinem Andenken! (…)
Wir führten in vielen Sprachen den gleichen, harten, erbarmungslosen, opferreichen Kampf und dieser Kampf ist noch nicht zu Ende. Noch wehen Hitlerfahnen! Noch leben die Mörder unserer Kameraden! Noch laufen unsere sadistischen Peiniger frei herum! Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig. Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:
W I R S C H W Ö R E N! Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
80. Todestag von Hans Merker – Gedenken an den antifaschistischen Widerstand in Hof
Auf dem Foto u.a. Oberbürgermeisterin Eva Döhla, Stadtrat Janson Damasceno da Costa e Silva (Die Linke; 2. von rechts), Randolph Oechslein, DKP Hof (2. von links)
Trotz heftigen Schneetreibens fand auch in diesem Jahr am Ehrengrab der KPD-Widerstandskämpfer Ewald Klein, Philipp Heller und Hans Merker eine Gedenkfeier statt, organisiert von der Partei Die Linke, der DKP Hof und unserer VVN-BdA Hof-Wunsiedel.
Merker,, war am 11. März 1933 irrtümlich aus dem Hofer Gefängnis entlassen worden. Dort verbüßte der stadtbekannte Nazigegner bereits eine Haftstrafe. Es gelang ihm, in der Staudenmühle in Hof unterzutauchen. Mit Hilfe seines Genossen Fritz Schröder organisierte er aus seinem Versteck heraus eine illegale Versammlung der KPD in der Hofer Gaststätte Krebsbachgrund. Das war ausgerechnet an einem Karfreitag, dem 14. April 1933. Merker ermutigte unverzagt zum weiteren Widerstand gegen die Nazidiktatur. Doch die Versammlung wurde von einem Denunzianten an die Gestapo verraten. Von den insgesamt siebzehn Teilnehmern konnte nur einer der Verhaftung entkommen: Hans Merker.
Dazu war im Hofer Anzeiger am 20. 4. 1933 zu lesen:
Gesucht wegen „Hochverrat“: „Als Redner trat der bekannte Kommunist Hans Merker aus Hof auf.Sieben Personen wurden wegen Teilnahme an dieser Versammlung festgenommen. Ein Verfahren wegen Vorbereitung zu Hochverrat ist eingeleitet. Flüchtig ist noch Hans Merker. Er ist etwa 1,73 Meter groß, kräftig gebaut, hat ein volles rötliches Gesicht, blonde Haare. Er trägt blaue lange Hosen, bläuliche Joppe sowie einen grauen Filzhut. Bei Antreffen wolle die nächste Polizei- oder Gendarmeriestation verständigt werden“.
Der letzte Fluchtversuch dieses mutigen Widerstandskämpfers bei einem Transport ins KZ Mittelbau-Dora endete tödlich. Nahe dem Bahnhof Roßla in Südthüringen wurde Merker von hinten erschossen.