9. November Reichspogromnacht – Gedenken in Hof

29. Oktober 2019

Die Gedenkstunde der Stadt Hof findet in Hof
am Montag, den 11. November, um 17.30 Uhr, am Hallplatz statt.
An dem Platz stand damals die Hofer Synagoge.

Der Oberbürgermeister Dr. Fichtner lädt die interessierte Hofer Öffentlichkeit dazu herzlich ein.

14. September 2019: Zum 111. Geburtstag von Rosa Opitz – „Rosen für Rosa“

10. September 2019

Rosen für Rosa“ soll den Rosa-Opitz-Platz zum Blühen bringen! 

Vor 111 Jahren wurde die Hofer Widerstandskämpferin geboren

Vor einem Jahr wurde die Grünanlage vor der Christian-Wolfrum-Schule nach einstimmigem Beschluss des Hofer Stadtrats nach ihr benannt: Genau am 110. Geburtstag der Widerstandskämpferin und späteren Stadträtin Rosa Opitz (geb. als Rosa Klara Völkel am 14.9.1908; gest. am 3.2.2001) wurde ihr zu Ehren gegenüber ihrem früheren Wohnhaus im „Vertl“ der Rosa-Opitz-Platz mit einem  Festakt der Stadt Hof aus der Taufe gehoben. Ins Rollen gebracht hatte die Kampagne dafür bekanntlich die Initiative „Hofer Frauen fordern einen Rosa-Opitz-Platz“, an der auch die VVN-BdA Hof-Wunsiedel maßgeblichen Anteil hatte.

Der Rosa-Opitz-Platz ist der bislang erste Platz, der einer Frau gewidmet ist, von insgesamt 17 Plätzen in Hof, Mit der Nazigegnerin wurde außerdem zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert eine Persönlichkeit des Arbeiterwiderstands in Hof geehrt. Die VVN-BdA erinnerte in diesem Zusammenhang auch an andere, kaum bekannte Hofer Widerstandskämpferinnen – wie Margarete Schiller (SPD) und Klara Pförtsch (KPD), die beide in das Frauen-KZ Ravensbrück verschleppt wurden, sowie an Anna Merker (KPD).

Als junge Sozialistin in der SAJ und als Mitglied der Schönwalder SPD-KPD-Widerstandsgruppe schmuggelte Rosa Opitz den illegalen „Vorwärts“ über die tschechische Grenze nach Hof. Ihre Geistesgegenwart, aber auch die schützende Hand Gleichgesinnter und eines integren Kriminalbeamten bewahrten sie vor Gefängnis, KZ oder noch Schlimmerem.

Gleich nach 1945 engagierte sich Rosa Opitz wieder in der SPD und beim Wiederaufbau der AWO. Dem Hofer Stadtrat gehörte die populäre Sozialdemokratin von 1952 bis 1966 an – eine Ausnahmeerscheinung als eine von drei Stadträtinnen zwischen 39 männlichen Kollegen.

Am kommenden Samstag jährt sich der Geburtstag dieser Frau der ersten Stunde zum 111. Mal. Eine Ortsbegehung des Kreisvorstands der VVN-BdA ergab, dass die Anlage trotz sommerlicher Trockenheit gepflegt aussieht. Allerdings vermissten Thomas Etzel und Eva Petermann in dem etwas einförmigen Grün Farbe und Blühendes. Daher will der VVN-Kreisvorstand in diesem Jahr Rosa Opitz postum mit der Aktion „Rosen für Rosa“ gratulieren. Im Oktober, zur besten Pflanzzeit für Rosen, soll im Eingangsbereich des Parks mit der Pflanzung eines Rosenbuschs ein Anfang gemacht werden. Dabei hat die VVN die Stadt Hof um praktische und fachliche Unterstützung gebeten.

Aufruf „Solidarität statt Ausgrenzung“ – Samstag, 24. 8., Großdemo in Dresden

20. August 2019

Die VVN-BdA Hof-Wunsiedel und Vogtland wie auch die VVN-BdA bundesweit, die Gewerkschaften und viele andere Organisationen rufen auf zur bundesweiten Großdemonstration am kommenden Samstag in Dresden.
In dem zentralen Aufruf heißt es u.a.:
„Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden.“
Nähere Infos gibt es unter #unteilbar.org

Gedenken an Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August

27. Juli 2019

Am 6. August 1945 – vor 74 Jahren – löschte eine US-Atombombe Hiroshima aus.

Drei Tage später zerstörten die USA mit einer zweiten Atombombe Nagasaki.

Diese beiden Bomben allein töteten Hunderttausende. Unzählige Menschen wurden seither Opfer der Spätfolgen. Hinzu kamen unzählige Opfer von Atomtests sowie unzählige Opfer von Havarien und anderen Unfällen in der „zivilen“ Atomenergie.

In vielen Städten auf der ganzen Welt erinnern die Menschen daran.

Die Atombombe muss ein- für allemal geächtet werden!

Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

 

8. Mai Tag der Befreiung vom Faschismus

30. April 2019

Rote Nelken für die Gräber der sowjetischen Kriegsgefangenen

Gedenken auf dem Hofer Friedhof

an der gemeinsamen Grabstätte der Widerstandskämpfer Hans Merker, Ewald Klein und Philipp Heller sowie an den Gräbern der sowjetischen Kriegsgefangenen am 8.Mai  –

Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Veranstalter VVN-BdA zusammen mit Die Linke Oberfranken Ost und DKP Hof

Gedenken des DGB am 2. Mai 2019

30. April 2019

Zu der alljährlichen Gedenkfeier anlässlich des Jahrestages des Sturms auf die
Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 lädt der DGB-Stadt- und Kreisverband ein:
Donnerstag, 2. Mai 2017, 17 Uhr
in Hof, Marienstraße 75 — vor der Gedenktafel für verfolgte und ermordete Gewerkschafter aus Hof.

Buch über KZ-Frauenlager in Helmbrechts jetzt erschienen!

29. April 2019

Nach jahrzehntelangen Vorarbeiten ist nun der umfangreiche, sehr lesenswerte Band über das KZ-Lager Helmbrechts sowie über den Todesmarsch erschienen:

Das Frauenkonzentrations- und Außenlager Helmbrechts. Der Todesmarsch von Helmbrechts nach Volary CZ / Wallern. 

Beiträge von u.a. Ulrich Fritz, Stefan Pöhlmann, Klaus Rauh und Dr. Jörg Skribeleit

Herausgeber ist der Verein gegen das Vergessen e.V. in Schwarzenbach/Saale (www.schwarzenbach-saale.de/langer-gang/).

Das Buch ist für 10 Euro ab sofort im regionalen Buchhandel zu erwerben oder, zuzüglich Portokosten, direkt bei Regina Scholz  in Oberkotzau, Brunnenstr. 11 – regina-scholz@t-online.de .
Ein sehr ausführlicher Artikel dazu war am 26. April in der Frankenpost zu lesen.

Über den Opfermut und Schwung der Vorkämpferinnen – Matinee „Frauen in Bewegung“

31. März 2019

Die drei Referentinnen – Dr. Gisela Notz, eine der erfahrensten und bekanntesten Frauenforscherinnen der Bundesrepublik, MdB Simone Barrientos mit ihrer künstlerischen Darbietung wie auch Eva Petermann (VVN/BdA Hof-Wunsiedel) mit ihrem regional- und lokalhistorischen Streifzug durch Bayern und Hof – bekamen viel Beifall von den Anwesenden aus Hof und Umgebung, darunter in der Mehrzahl Frauen.

Insbesondere nach Dr. Notz´ höchst beeindruckendem Vortrag über die sozialistischen Wegbereiterinnen gab es lebhafte Nachfragen und Diskussionsbeiträge.

Eine außergewöhnliche Veranstaltung der VVN-BdA Kreis Hof-Wunsiedel, zusammen mit der Marx-Engels-Stiftung Wuppertal, im Hofer Hotel Strauß am 30. März!

(Auf dem Foto von rechts nach links: MdB Simone Barrientos, Dr. Gisela Notz und Eva Petermann)

 

Es geht um die Gemeinnnützigkeit von Attac und der VVN-BdA!

4. März 2019

Bitte um Unterstützung in Sachen Gemeinnützigkeit

Der Bundesfinanzhof (BFH) in München hat laut einem Ende Februar veröffentlichten Urteil der „globalisierungskritischen“ Organisation ATTAC die Gemeinnützigkeit aberkannt. ATTAC versuche die politische Meinung zu beeinflussen. Dies trage nicht zur politischen Bildung bei und sei damit nach dem Steuerrecht nicht gemeinnützig.
Diese abstruse Begründung kann nicht hingenommen werden! Wir solidarisieren uns mit allen betroffenen Organisationen.

Nicht nur Attac, sondern auch die VVN-BdA in Bayern und anderswo ist vom Entzug der Gemeinnützigkeit betroffen bzw. bedroht. Insbesondere die Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen ist dabei Vorreiter. Daher hat die dortige Landesvereinigung der VVN-BdA eine Petition auf den Weg gebracht, die möglichst viele Unterstützer benötigt.  Bitte verbreitet diese Petition in euren Netzwerken.

Unten der Link zur Petition „Gemeinnützigkeit der VVN-BdA erhalten“. Bitte unterzeichnen und weiterleiten.
https://weact.campact.de/petitions/gemeinnutzigkeit-der-vvn-bda-erhalten

Campact-Appell an SPD-Finanzminister Olaf Scholz, damit er unsere Demokratie und Zivilgesellschaft verteidigt.
Bitte ebenfalls unterzeichnen: https://campact.org/gemeinnuetzigkeit-teilnehmen

VVN-BdA zu Ehrungen jüdischer Bürger in Hof / Straßenbenennung nach dem einstigen „Schindler-Juden“ Wolf Weil gefordert

25. Februar 2019

Die Erforschung des Schicksals jüdischer Familien durch Dr. Ekkehard Hübschmann wird von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Hof-Wunsiedel als wichtiger weiterer Beitrag zur Erinnerungskultur in Hof und Umgebung sehr begrüßt.
„Hof ist dabei, eine Menge aufzuholen in Sachen Vergangenheitsbewältigung“, erklärt die VVN-Kreisvorsitzende Eva Petermann. In den letzten Jahren habe es einige Straßen- und Platzbenennungen zu Ehren des Hofer Widerstands und herausragender jüdischer Bürger aus diversen Gesellschaftsbereichen gegeben. „Zum Teil ergab sich dies allerdings eher „als Nebenprodukt“ einer Ehrung aus anderen Motiven“, erklärt Stadtrat Thomas Etzel, stellvertretender VVN-Vorsitzender.
So hatte die Stadt bei der Namensgebung für Albert Einstein im Universitätsviertel wohl nur seinen Mythos als Physiker im Sinn. Ähnlich war die privat initiierte Platzbenennung nach dem Berliner Entertainer Hans Rosenthal vor allem eine Danksagung an den Publikumsliebling für seinen Auftritt in der Freiheitshalle. Unbeschadet dessen hatten sie alle wie auch der bekannte Unternehmer Leon Gonczarowki eines gemeinsam: Sie waren der verbrecherischer Rassenpolitik des NS-Regimes nur um Haaresbreite entkommen.

Lange Zeit war die Dr.Arnheim-Straße am Jüdischen Friedhof die einzige zu Ehren einer jüdischen Persönlichkeit benannte geblieben. Aber wer weiß schon, wer er war? Fischel Arnheim, einer von elf jüdischen Landtagsabgeordneten in dem vor 170 Jahren erstmalig gewählten bayerischen Landtag, hatte sich u.a. für den Bau einer Bahnstrecke zwischen Hof und Eger (heute Cheb) erfolgreich stark gemacht. Als erster Ehrenbürger der Stadt Hof trug er außerdem dazu bei, das diskriminierende „Matrikengesetz“ abzuschaffen und die freie Gewerbeausübung für jüdische Bürger durchzusetzen.
Unerklärlicherweise fehlt der jüdische Vorname auf dem Schild. Von daher würde eine erklärende Ergänzung wie z.B. am Rosa-Opitz-Platz der Ehrung für Fischel Arnheim mehr Nachdruck verleihen, so Eva Petermann.

Eine Kritik und einen Vorschlag hat die VVN-BdA im Zusammenhang mit dem Diskurs um Dr. Hübschmanns Publikation. Bedauerlicherweise sei von einer für die Nachkriegszeit zentralen jüdischen Persönlichkeit kein einziges Mal die Rede gewesen: von Wolf Weil.

Foto: Frankenpost

Der 1913 in Krakau Geborene kam 1945 nach Hof. Weil war mit Hilfe Oskar Schindlers dem Holocaust entronnen und half nun, zusammen mit dem jüdischen Hilfskomitee, den in Hof Gestrandeten – jüdischen sog. Displaced People. Dank seines Engagements und Einsatzes rund um die Uhr erhielten über 100 jüdische Opfer der barbarischen Todesmärsche, die tot in den Wäldern um Hof lagen, auf dem jüdischen Friedhof eine würdige Bestattung.
All diese Zusammenhänge sind längst nicht hinreichend erforscht. „Wurde das 1955 verfasste Manuskript von Weils kurzer „Geschichte der Juden in Hof seit 1938“ überhaupt zur Kenntnis genommen?“, fragt die VVN-BdA. Und warum sei das beeindruckende große Denkmal zur Erinnerung an die Todesmarschopfer im hinteren Bereich des jüdischen Friedhofs bis heute der Öffentlichkeit weitgehend unzugänglich geblieben?

So gibt es nach wie vor ein großes Betätigungsfeld für die Forschung sowie für Schulprojekte – jenseits von Wettbewerben, Preisen und Noten. Entscheidend findet die VVN-BdA , nicht in trostloser Trauer über das Entsetzliche zu verharren. Sondern den Blick zu weiten für andere rassisisch und politisch Verfolgte des Naziregimes, vor allem aber auch für Handlungen der Hilfsbereitschaft und Solidarität wie auch des aktiven
Widerstands. An diesem waren nicht zuletzt jüdische Männer und Frauen beteiligt. All dies kann den Blick zu schärfen für Verfolgung und Unterdrückung in unserer Zeit im Sinne von „Wehret den Anfängen“.

In diesem Sinne zu wirken war auch Wolf Weils Motiv, Deutschland und Hof nicht den Rücken zu kehren. Von den Tausenden jüdischer Flüchtlinge im Durchgangslager Moschendorf sind damals letztlich nur „70 Juden …geblieben. Ich wollte eigentlich auch weg“, sagte er 1987 in einem Interview in: „Die Juden in Franken“ von Brenner / Eisenstein, erschienen 2012. Die Frankenpost hat es 2014 nachgedruckt.

So ist Weil nicht in die USA zu den Freunden ausgewandert, sondern geblieben, ist angeeckt und hat mit angepackt. Er war Mitglied im Zentralrat der Juden, wie übrigens auch Hans Rosenthal, und übte bis zu seinem Tod 1988 das Amt des Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde aus. Sein Nachfolger wurde bekanntlich Leon Gonczarowski und nach dessen Tod sein Sohn Dr. Jakob Gonczarowski.

Die VVN-BdA fordert bereits seit längerem, Wolf Weil öffentlich zu würdigen. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt“, meint Eva Petermann. Und hat auch gleich einen passenden
Vorschlag:

Die Hallstraße an der früheren Synagoge sollte in Wolf-Weil-Straße umbenannt werden. Dass in Zukunft über sein Wirken in Hof auch auf der Homepage der Stadt Hof zu lesen sein wird, hält die VVN-BdA ohnehin für eine Selbstverständlichkeit.

Pressemitteilung des Kreisvorstands der VVN-BdA Hof/Wunsiedel vom 23. Februar 2019

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