Buch über KZ-Frauenlager in Helmbrechts jetzt erschienen!

29. April 2019

Nach jahrzehntelangen Vorarbeiten ist nun der umfangreiche, sehr lesenswerte Band über das KZ-Lager Helmbrechts sowie über den Todesmarsch erschienen:

Das Frauenkonzentrations- und Außenlager Helmbrechts. Der Todesmarsch von Helmbrechts nach Volary CZ / Wallern. 

Beiträge von u.a. Ulrich Fritz, Stefan Pöhlmann, Klaus Rauh und Dr. Jörg Skribeleit

Herausgeber ist der Verein gegen das Vergessen e.V. in Schwarzenbach/Saale (www.schwarzenbach-saale.de/langer-gang/).

Das Buch ist für 10 Euro ab sofort im regionalen Buchhandel zu erwerben oder, zuzüglich Portokosten, direkt bei Regina Scholz  in Oberkotzau, Brunnenstr. 11 – regina-scholz@t-online.de .
Ein sehr ausführlicher Artikel dazu war am 26. April in der Frankenpost zu lesen.

Über den Opfermut und Schwung der Vorkämpferinnen – Matinee „Frauen in Bewegung“

31. März 2019

Die drei Referentinnen – Dr. Gisela Notz, eine der erfahrensten und bekanntesten Frauenforscherinnen der Bundesrepublik, MdB Simone Barrientos mit ihrer künstlerischen Darbietung wie auch Eva Petermann (VVN/BdA Hof-Wunsiedel) mit ihrem regional- und lokalhistorischen Streifzug durch Bayern und Hof – bekamen viel Beifall von den Anwesenden aus Hof und Umgebung, darunter in der Mehrzahl Frauen.

Insbesondere nach Dr. Notz´ höchst beeindruckendem Vortrag über die sozialistischen Wegbereiterinnen gab es lebhafte Nachfragen und Diskussionsbeiträge.

Eine außergewöhnliche Veranstaltung der VVN-BdA Kreis Hof-Wunsiedel, zusammen mit der Marx-Engels-Stiftung Wuppertal, im Hofer Hotel Strauß am 30. März!

(Auf dem Foto von rechts nach links: MdB Simone Barrientos, Dr. Gisela Notz und Eva Petermann)

 

Es geht um die Gemeinnnützigkeit von Attac und der VVN-BdA!

4. März 2019

Bitte um Unterstützung in Sachen Gemeinnützigkeit

Der Bundesfinanzhof (BFH) in München hat laut einem Ende Februar veröffentlichten Urteil der „globalisierungskritischen“ Organisation ATTAC die Gemeinnützigkeit aberkannt. ATTAC versuche die politische Meinung zu beeinflussen. Dies trage nicht zur politischen Bildung bei und sei damit nach dem Steuerrecht nicht gemeinnützig.
Diese abstruse Begründung kann nicht hingenommen werden! Wir solidarisieren uns mit allen betroffenen Organisationen.

Nicht nur Attac, sondern auch die VVN-BdA in Bayern und anderswo ist vom Entzug der Gemeinnützigkeit betroffen bzw. bedroht. Insbesondere die Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen ist dabei Vorreiter. Daher hat die dortige Landesvereinigung der VVN-BdA eine Petition auf den Weg gebracht, die möglichst viele Unterstützer benötigt.  Bitte verbreitet diese Petition in euren Netzwerken.

Unten der Link zur Petition „Gemeinnützigkeit der VVN-BdA erhalten“. Bitte unterzeichnen und weiterleiten.
https://weact.campact.de/petitions/gemeinnutzigkeit-der-vvn-bda-erhalten

Campact-Appell an SPD-Finanzminister Olaf Scholz, damit er unsere Demokratie und Zivilgesellschaft verteidigt.
Bitte ebenfalls unterzeichnen: https://campact.org/gemeinnuetzigkeit-teilnehmen

VVN-BdA zu Ehrungen jüdischer Bürger in Hof / Straßenbenennung nach dem einstigen „Schindler-Juden“ Wolf Weil gefordert

25. Februar 2019

Die Erforschung des Schicksals jüdischer Familien durch Dr. Ekkehard Hübschmann wird von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Hof-Wunsiedel als wichtiger weiterer Beitrag zur Erinnerungskultur in Hof und Umgebung sehr begrüßt.
„Hof ist dabei, eine Menge aufzuholen in Sachen Vergangenheitsbewältigung“, erklärt die VVN-Kreisvorsitzende Eva Petermann. In den letzten Jahren habe es einige Straßen- und Platzbenennungen zu Ehren des Hofer Widerstands und herausragender jüdischer Bürger aus diversen Gesellschaftsbereichen gegeben. „Zum Teil ergab sich dies allerdings eher „als Nebenprodukt“ einer Ehrung aus anderen Motiven“, erklärt Stadtrat Thomas Etzel, stellvertretender VVN-Vorsitzender.
So hatte die Stadt bei der Namensgebung für Albert Einstein im Universitätsviertel wohl nur seinen Mythos als Physiker im Sinn. Ähnlich war die privat initiierte Platzbenennung nach dem Berliner Entertainer Hans Rosenthal vor allem eine Danksagung an den Publikumsliebling für seinen Auftritt in der Freiheitshalle. Unbeschadet dessen hatten sie alle wie auch der bekannte Unternehmer Leon Gonczarowki eines gemeinsam: Sie waren der verbrecherischer Rassenpolitik des NS-Regimes nur um Haaresbreite entkommen.

Lange Zeit war die Dr.Arnheim-Straße am Jüdischen Friedhof die einzige zu Ehren einer jüdischen Persönlichkeit benannte geblieben. Aber wer weiß schon, wer er war? Fischel Arnheim, einer von elf jüdischen Landtagsabgeordneten in dem vor 170 Jahren erstmalig gewählten bayerischen Landtag, hatte sich u.a. für den Bau einer Bahnstrecke zwischen Hof und Eger (heute Cheb) erfolgreich stark gemacht. Als erster Ehrenbürger der Stadt Hof trug er außerdem dazu bei, das diskriminierende „Matrikengesetz“ abzuschaffen und die freie Gewerbeausübung für jüdische Bürger durchzusetzen.
Unerklärlicherweise fehlt der jüdische Vorname auf dem Schild. Von daher würde eine erklärende Ergänzung wie z.B. am Rosa-Opitz-Platz der Ehrung für Fischel Arnheim mehr Nachdruck verleihen, so Eva Petermann.

Eine Kritik und einen Vorschlag hat die VVN-BdA im Zusammenhang mit dem Diskurs um Dr. Hübschmanns Publikation. Bedauerlicherweise sei von einer für die Nachkriegszeit zentralen jüdischen Persönlichkeit kein einziges Mal die Rede gewesen: von Wolf Weil.

Foto: Frankenpost

Der 1913 in Krakau Geborene kam 1945 nach Hof. Weil war mit Hilfe Oskar Schindlers dem Holocaust entronnen und half nun, zusammen mit dem jüdischen Hilfskomitee, den in Hof Gestrandeten – jüdischen sog. Displaced People. Dank seines Engagements und Einsatzes rund um die Uhr erhielten über 100 jüdische Opfer der barbarischen Todesmärsche, die tot in den Wäldern um Hof lagen, auf dem jüdischen Friedhof eine würdige Bestattung.
All diese Zusammenhänge sind längst nicht hinreichend erforscht. „Wurde das 1955 verfasste Manuskript von Weils kurzer „Geschichte der Juden in Hof seit 1938“ überhaupt zur Kenntnis genommen?“, fragt die VVN-BdA. Und warum sei das beeindruckende große Denkmal zur Erinnerung an die Todesmarschopfer im hinteren Bereich des jüdischen Friedhofs bis heute der Öffentlichkeit weitgehend unzugänglich geblieben?

So gibt es nach wie vor ein großes Betätigungsfeld für die Forschung sowie für Schulprojekte – jenseits von Wettbewerben, Preisen und Noten. Entscheidend findet die VVN-BdA , nicht in trostloser Trauer über das Entsetzliche zu verharren. Sondern den Blick zu weiten für andere rassisisch und politisch Verfolgte des Naziregimes, vor allem aber auch für Handlungen der Hilfsbereitschaft und Solidarität wie auch des aktiven
Widerstands. An diesem waren nicht zuletzt jüdische Männer und Frauen beteiligt. All dies kann den Blick zu schärfen für Verfolgung und Unterdrückung in unserer Zeit im Sinne von „Wehret den Anfängen“.

In diesem Sinne zu wirken war auch Wolf Weils Motiv, Deutschland und Hof nicht den Rücken zu kehren. Von den Tausenden jüdischer Flüchtlinge im Durchgangslager Moschendorf sind damals letztlich nur „70 Juden …geblieben. Ich wollte eigentlich auch weg“, sagte er 1987 in einem Interview in: „Die Juden in Franken“ von Brenner / Eisenstein, erschienen 2012. Die Frankenpost hat es 2014 nachgedruckt.

So ist Weil nicht in die USA zu den Freunden ausgewandert, sondern geblieben, ist angeeckt und hat mit angepackt. Er war Mitglied im Zentralrat der Juden, wie übrigens auch Hans Rosenthal, und übte bis zu seinem Tod 1988 das Amt des Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde aus. Sein Nachfolger wurde bekanntlich Leon Gonczarowski und nach dessen Tod sein Sohn Dr. Jakob Gonczarowski.

Die VVN-BdA fordert bereits seit längerem, Wolf Weil öffentlich zu würdigen. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt“, meint Eva Petermann. Und hat auch gleich einen passenden
Vorschlag:

Die Hallstraße an der früheren Synagoge sollte in Wolf-Weil-Straße umbenannt werden. Dass in Zukunft über sein Wirken in Hof auch auf der Homepage der Stadt Hof zu lesen sein wird, hält die VVN-BdA ohnehin für eine Selbstverständlichkeit.

Pressemitteilung des Kreisvorstands der VVN-BdA Hof/Wunsiedel vom 23. Februar 2019

22. Februar 1943: Wir erinnern uns an die Weiße Rose

20. Februar 2019

Wir gedenken der Geschwister Hans und Sophie Scholl, die am 22. Februar 1943 in München hingerichtet wurden wie auch weitere Mitglieder der Widerstandsbewegung „Die Weiße Rose“

Ihnen und all denen, die sich dem Faschismus, den alten und neuen Nazis entgegenstellen, ist dieses Lied von Konstantin Wecker zugeeignet.

Die weiße Rose

Songtext von Konstantin Wecker (gekürzt)

Jetzt haben sie euch zur Legende gemacht
und in Unwirklichkeiten versponnen,
denn dann ist einem – um den Vergleich gebracht –
das schlechte Gewissen genommen.

Ihr wärt heute genauso unbequem
wie alle, die zwischen den Fahnen stehn,
denn die aufrecht gehn, sind in jedem System
nur historisch hochangesehn.

Ihr wärt hier so wichtig, Sophie und Hans,
Alexander und all die andern,
eure Schlichtheit und euer Mut,
euer Gottvertrauen – ach, tät das gut!
Denn die Menschlichkeit, man kann’s verstehn,
ist hierzuland eher ungern gesehn
und beschloß deshalb auszuwandern.

Ihr habt geschrien,
wo andre schwiegen,
obwohl ein Schrei nichts ändern kann,
ihr habt gewartet, ihr seid geblieben,
ihr habt geschrien,
wo andre schwiegen –
es ging ums Tun und nicht ums Siegen!

 

13.2. : „Jüdische Bürgerinnen und Bürger in Oberkotzau und Schwarzenbach/S.“

5. Februar 2019

In dem Vortrag von Dr. Ekkehard Hübschmann geht es um Schicksale und Verfolgung jüdischer Familien in der NS-Diktatur.
Mittwoch, 13.2., 19.30 Uhr, Ev. Gemeindezentrum Oberkotzau
Eine Veranstaltung des Oberkotzauer Bündnisses für Toleranz und Demokratie.

Rosa Opitz unvergessen! Sie starb am 3. Februar 2001.

3. Februar 2019

Die Hofer Widerstandskämpferin und langjährige SPD-Stadträtin aus dem „Vertl“ starb vor 18 Jahren im hohen Alter von 93 Jahren.

Im Rahmen des überaus bewegenden Gedenkgottesdienstes von Sankt Johannis anlässlich der Befreiung von Auschwitz wurde nicht nur der jüdischen Familie Böhm aus Hof gedacht und der anderen unzähligen Opfer des Holocaust.

Sondern auch an sie wurde erinnert ebenso wie an den von den Nazis verfolgten Dompropst Bernhard Lichtenberg.

Sie alle sind nicht vergessen.

Forderungen zum Gedenken an jüdische Bürgerinnen und Bürger in Hof

28. Januar 2019

Anlässlich der Veröffentlichung der Forschungsarbeit von Prof. Hübschmann  (vgl. Veranstaltungshinweis unten!) erinnert die VVN-BdA an ihre Forderungen zum Gedenken an jüdische Menschen in Hof.

In dem „Blauen Flyer II“ der VVN-BdA Hof-Wunsiedel von 2016 mit dem Titel  „Hofer Widerstand endlich ehren“
heißt es im Abschnitt „Die VVN-BdA fordert eine sichtbare Ehrung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger!“ u.a.:

„Kaum ein Straßenname erinnert an jüdische Bewohner der Stadt Hof…
Außerdem schlägt die VVN vor, auch den späteren Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde, Wolf Weil, in ähnlicher Weise zu ehren. Er sorgte nach 1945 für die Restaurierung des jüdischen Friedhofs. Zusammen mit dem von ihm neu gegründeten jüdischen Hilfskomitee kümmerte er sich um eine würdige Bestattung von Opfern der Todesmärsche.
Die VVN-BdA schlägt vor, eine Straße nach Wolf Weil zu benennen.
Aus dem ehem. Hallplatz bzw. der Hallstraße, also in Nähe der ehem. Synagoge, könnte ein Wolf-Weil-Platz oder eine Wolf-Weil-Straße werden.
Außerdem sollte dort ein künstlerisch gestaltetes Mahnmal an die Verschleppung und Ermordung von Millionen Menschen jüdischer Abstammung durch die NS-Diktatur erinnern. Dies fordert die Israelitische Kultusgemeinde seit Jahren.“

Veranstaltungshinweise

28. Januar 2019

27. Januar Gedenken an die Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee der Sowjetunion

27. Januar 2019

Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Doppelte Befreiung am 27. Januar

Auschwitz und Leningrad haben einen direkten Zusammenhang!

Am 27. Januar konnte die Stadt Leningrad, das heutige Sankt Petersburg, endlich befreit werden nach ihrer 900-tägigen Blockade durch die deutsche Wehrmacht. Zeitgleich konnte die Rote Armee auch die überlebenden Häftlinge des Vernichtungslagers Auschwitz befreien.

Auch heute noch hochinteressant ist die Rede des damaligen Bundestagspräsidenten Lammert zum 70. Jahrestag 2014. Leningrad sollte gar nicht erobert , „sondern als sogenannte Wiege des jüdischen Bolschewismus vernichtet werden“, sagte Lammert. Zwischen dem Völkermord an den europäischen Juden und dem tödlichen Vernichtungsfeldzug gebe es einen Zusammenhang, abgesehen davon, dass die fabrikmäßige Ermordung in Auschwitz vorab an sowjetischen Kriegsgefangenen, „man muss es so sagen, getestet“ worden sei.

Der damalige Bundespräsident Gauck schrieb dem russischen Präsidenten Wladimir Putin 2014: Die Belagerung sei Teil der „verbrecherischen Kriegsführung“ gewesen, „welche die nationalsozialistische Führung gerade im Kampf gegen die Sowjetunion ganz bewusst betrieb.“ Deutschland sei sich seiner geschichtlichen Verantwortung für das Leid bewusst, das den Leningradern angetan worden sei, beteuerten Bundespräsident Gauck wie auch Bundestagspräsident Lammert (CDU): „Die Verantwortung, die wir Deutsche tragen, bleibt.“ Das war vor fünf Jahren.

Nie wieder dürften Menschen von Staat oder Gesellschaft wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer politischen Überzeugung, ihrer sexuellen Orientierung – „wegen ihrer Andersartigkeit zum Feindbild einer schweigenden Mehrheit gemacht, verachtet, drangsaliert oder bedroht werden“. Gegen „jede Form von Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit“ gelte es Partei zu ergreifen.

Vgl. https://www.welt.de/politik/deutschland/article124283133/Der-Tod-in-Leningrad-begann-leise-fast-lautlos.html

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Gedenkgottesdienste

um 11 Uhr in St. Johannis, Hof und

um 17 Uhr in St. Gumbertus  Schwarzenbach /Saale

(siehe weiter unten)

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