Ernst Grube kommt am Donnerstag, 17. Mai 2018 nach Wunsiedel

7. Mai 2018

„Ernst Grube – Zeitzeuge – Von einem, der nie aufgibt“

Ernst Grube, Überlebender des Holocaust, ist einer der bekanntesten bayerischen Zeitzeugen. Als Kind jüdischer Eltern erlebte er Diskriminierung, Entrechtung, Deportation und Internierung im Konzentrationslager. Als Zwölfjähriger wurde er 1945 zusammen mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern nach Theresienstadt deportiert.

Bis heute ist der 85jährige Ernst Grube Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau. Regelmäßig ist er unterwegs als Zeitzeuge an Gedenkstätten, in Schulen, bei Vereinen und in Bildungseinrichtungen. Er nimmt das Vermächtnis der NS-Opfer ernst:

„Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“          lautet seine Botschaft.

Anfang der 1960er Jahre gehörte er zu den Mitbegründern der Ostermärsche in München, die sich heute noch gegen atomare Aufrüstung und weltweite Kriege wenden. Für sein konsequentes gesellschaftliches Engagement wurde Ernst Grube 2017 mit dem Georg-Elser-Preis der Stadt München ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es unter anderem:

„Ernst Grube hat sich immer in politische Auseinandersetzungen seiner Zeit eingemischt. Er engagierte sich in der FDJ, der Gewerkschaft und der KPD.

Er protestierte gegen die Wiederbewaffnung wie auch gegen die Ladenschlussgesetze. Wegen Unterstützung der verbotenen KPD erhielt er eine einjährige Gefängnisstrafe. Er engagierte sich gegen Berufsverbote, von denen er als Berufsschullehrer selbst betroffen war.

Ernst Grube hat über Jahrzehnte hinweg jungen Menschen über die Schrecken des Nationalsozialismus aus eigener Anschauung berichtet – und aber auch immer wieder darauf hingewiesen, wenn heute Menschen unter Ausgrenzung und Ausbeutung leiden. Immer wieder hat er auf das Schicksal von Flüchtlingen hingewiesen –zuletzt hat er eindringlich einen Abschiebestopp für Afghanistan gefordert. Ernst Grube war und ist immer auch unbequem.

Aber es sind nicht die Bequemen, die die Demokratie verteidigen.“

Ernst Grube macht Mut zum Widerstand. Er ist ein Beispiel für den notwendigen langen Atem und für gelebten Antifaschismus.
Am Donnerstag, den 17. Mai 2018, 17 Uhr, spricht Ernst Grube im Mehrgenerationenhaus in Wunsiedel, Breite Straße 4 – 6. Gezeigt wird der Dokumentarfilm von Christel Priemer und Ingeborg Weber „Ernst Grube – Zeitzeuge – Von einem, der nie aufgibt“. Entstanden ist ein berührendes Porträt des mittlerweile in Regensburg lebenden Münchner Juden und Kommunisten. Im Anschluss an die Vorführung des 2017 fertiggestellten Films (Dauer: 60 Minuten) steht Ernst Grube im Gespräch zur Verfügung.

Veranstalter ist die VVN-BdA Hof-Wunsiedel, der DGB Kreis Wunsiedel und die GEW Kreis Hof-Wunsiedel.
Die Moderation übernimmt Nanne Wienands. Der Eintritt ist frei.

Es gilt der Einlassvorbehalt: Die Veranstalter behalten sich vor, Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, den Zutritt zu verwehren.