Anlässlich des Jahrestags der Ermordung des Widerstandskämpfers Hans Merker am 5. Januar 1945 erinnerte die Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) an den Hofer Widerstand wie auch an die Opfer des Naziregimes. Sie forderte auf, der bedrohlichen Rechtsentwicklung, nicht zuletzt der AfD, mit Mut und klarem Blick entgegenzutreten und sich mit noch mehr Nachdruck für Frieden einzusetzen, auch wenn dies mitunter sehr unbequem sei.
Auf der von DKP, Die Linke und der VVN-BdA gemeinsam organisierten Veranstaltung sprach Randolph Oechslein (Vorsitzender der DKP Hof) über seine Forschungen über den Hofer Nazigegner Alfred Weidner. Er wurde denunziert wegen abfälliger Bemerkungen über die faschistischen Führer, u.a. den Bayreuther Lokalmatador Hans Schemm. Denn bekanntlich wurde auch jedwede Opposition aus dem bürgerlich-konservativen Lager von den Nazis rabiat geahndet; Weidner starb nach einer Odyssee durch verschiedene Haftanstalten und KZs. Nicht zuletzt sollten Gegner des bereits von langer Hand geplanten Angriffskriegs gegen die Sowjetunion mundtot gemacht werden.
Stadtrat Janson Damasceno da Costa y Silva warnte vor Spaltungsversuchen; gesellschaftliche Veränderungen seien immer nur durchzusetzen durch Konzentration auf die Gemeinsamkeiten: Im Kampf gegen Rechts wie auch im Kampf um Frieden und gegen Hochrüstung. Die Hofer Philipp Heller und Ewald Klein hatten zusammen mit Hans Merker, dem Kopf der Hofer Widerstandsgruppe der KPD, unermüdlich vor den skrupellosen, größenwahnsinnigen Weltmachtsplänen Hitlers gewarnt.
Zum Schluss erklang das jüdische Partisanenlied „Zog nit keinmal“ – „Sag nie, du gehst den letzten Weg“. Die 2021 verstorbene legendäre Holocaustüberlebende Esther Bejerano hat es zusammen mit der Microphone Mafia bei einem Massenpublikum bekannt gemacht, woran die VVN-BdA-Kreisvorsitzende Eva Petermann erinnerte. In diesem Jahr im Dezember jährt sich ihr Geburtstag zum 100. Mal.
Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen – nie wieder Faschismus!