120. Geburtstag von Hans Merker – Stolpern über den Widerstand

26. Oktober 2024

Zusammen mit Vertretern der Partei Die Linke und der DKP Hof gedachte der Kreisvorstand unserer VVN-BdA Hof-Wunsiedel am 24. Oktober des von den Nazis ermordeten Hofer Widerstandskämpfers Hans Merker.

Anlässlich seines 120. Geburtstages erinnerte Randolph Oechslein an den mutigen Nazigegner und seine Witwe, die Genossin Anna Merker. 2015 war der Stolperstein vor dem letzten Wohnsitz der beiden in der Döbereiner Straße. Anschließend wurde die in den Boden eingelassene Messingtafel geputzt, unter den interessierten Blicken vorbeikommender Passanten. Bislang ist dieser Stolperstein der einzige, den Gunter Demnig in der Saalestadt verlegt hat. Schüler und Schülerinnen des Jean-Paul-Gymnasiums hatten zusammen mit ihrer Lehrerin diese Ehrung angeregt.

Mahntafel für Hofer Widerstandskämpfer Philipp Heller am Stadion Ossecker Straße eingeweiht

1. Oktober 2024

Am 30. September weihte die Oberbürgermeisterin Eva Döhla im Rahmen einer öffentlichen Einweihungsfeier eine Mahntafel am Ossecker Stadion ein. Stadtrat Janson Damasceno da Costa e Silva (Partei Die Linke) hatte bereits vor einiger Zeit einen entsprechenden Antrag in den Hofer Stadtrat eingebracht. Als besondere Ehre empfanden es alle Teilnehmenden, dass Mitglieder der Familie von Philipp Heller persönlich anwesend waren: Seine Enkelin Frau Schmidt und ihre Enkelin Melanie.

Auf dem Bild von links nach rechts: Kulturamtsleiter Peter Nürmberger, OB Eva Döhla, Philipp Hellers Enkelin Frau Schmidt, und ihre Enkelin (beide wohnhaft in Hof), sowie Randolph Oechslein, Lokalhistoriker. (Foto: VVN-BdA Hof-Wunsiedel)

Auf dem Foto Stadtrat Janson Damasceno da Costa y Silva vor dem Eingang des Stadions; er war es, der den Antrag für eine Gedenktafel in den Hofer Stadtrat eingebracht hatte.

Heller, von Beruf Zimmermann, besuchte in Hof die Volksschule. Schon mit 14 Jahren wurde er Mitglied des Arbeiter-Radfahrer-Bundes „Solidarität“ und schloss sich später als Ringkampfsportler dem „I. Freien Athletiksportverein ‚Siegfried‘ “ in Hof an sowie ab 1932 dem „Roten Wehrsportverein“.

Aber der begeisterte Sportler war auch politisch aktiv – als entschiedener Gegner der Nazis. Wie seine Genossen Hans Merker und Ewald Klein wurde er nach 1933 verhaftet. 1938 wurde er im Zuchthaus Weiden von der Gestapo ermordet. Der Hofer Lokalhistoriker Randolph Oechslein, langjähriges Mitglied der VVN-BdA und Vorsitzender der DKP Hof, hat sein Schicksal erforscht.

1945 erhielt der Sportplatz in der Ossecker Straße 1945 Philipp Heller zu Ehren seinen Namen. Im antikommunistischen Klima des Kalten Kriegs wurde das Stadion jedoch nach einigem Hin und Her im Jahre 1955 wieder umbenannt. Die VVN-BdA Hof-Wunsiedel wie auch die DKP Hof hatten seit Jahren gefordert, diesen mutigen Widerstandskämpfer öffentlich sichtbar zu ehren.

Antifaschistischer Stadtrundgang in Hof

4. August 2024

Die nächste antifaschistische Stadtführung bietet unser Kamerad Randolph Oechslein am 14. September an.

Im Gespräch: Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vom DGB Hochfranken organisierten Stadtführung im Juli 2024 an der Friedrich-Ebert-Brücke in Hof. Die Brücke war nach 1945 nach dem Hofer Widerstandskämpfer der KPD, Ewald Klein, benannt worden. Dies machte die Stadt in den 1950er Jahren – im Zeichen des Kalten Krieges – wieder rückgängig. Links im Bild: Stadtführer Randolph Oechslein. (Foto: E. Petermann)
Der nächste (und letzte vor der Sommerpause) antifaschistische Stadtrundgang findet am Samstag, 14. September, ab 14 Uhr, statt. Bitte auf der Homepage der Stadt Hof anmelden.


Tag der Befreiung in Hof – Antifa-Konzert und rote Nelken

2. Mai 2024

Auch in diesem Jahr riefen die DKP Hof, Die Linke und unsere VVN-BdA zu unserem traditionellen Gedenken auf: An den antifaschistischen Widerstand und an die Menschen, die für die Befreiung ihr Leben gaben, oder die in anderer Weise Opfer des Faschismus wurden . (Foto: Eva Petermann)

Wir schmückten das Gemeinschaftsgrab unserer Hofer Widerstandskämpfer der KPD und dankten der Roten Armee und den Soldaten der Alliierten an den Gräbern der „unbekannten russischen Soldaten“ mit roten Nelken. Randolph Oechslein ging auf die Situation von ZwangsarbeiterInnen in Hof ein. Er zitierte aus dem Schreiben einer ukrainischen „Fremdarbeiterin“ in einem Hofer Textilbetrieb. Ihre Forderung nach Entschädigung, von ihr vorgetragen auch im Namen mehrerer namentlich genannter Kolleginnen, wurde abgelehnt…

Am Abend davor eine ganz besondere Premiere in Hof: In der alten Filzfabrik feierten rund 100 vorwiegend junge Menschen unter dem Motto „Wer nicht feiert, hat verloren“. (Foto: Randolph Oechslein)

Drei Hofer Bands machten ordentlich Stimmung; an Infotischen konnte man sich zwischendrin von der LINKEN und unserer VVN-BdA informieren lassen und Plakate, Flyer und Sticker mitnehmen. Auch davon machten gar nicht so wenige gern Gebrauch.

Nie wieder heißt: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen!




29. April 2024

„Wir dachten nicht, dass die Nazis so gefährlich sind“ – DGB-Publikation zur Zerschlagung der Gewerkschaften 1933 in Hof und Umgebung jetzt erschienen!

16. April 2024

Titel- bzw. Rückseite:

Auf einer Pressekonferenz in der Hofer Stadtbücherei stellten der Autor Randolph Oechslein sowie Matthias Eckardt und Tamara Pohl vom DGB Oberfranken am 15. April die 76-seitige Publikation vor. Über Jahre hinweg hat sich unser Kamerad, der auch seit Jahrzehnten in der IG Metall aktiv ist, mit dem Arbeiterwiderstand in unserer Region beschäftigt; mehr als ein halbes Jahr recherchierte er zusätzlich zum faschistischen Terror gegen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sowie gegen die Arbeiterparteien SPD und KPD. Er konnte dabei bis dahin gänzlich unbekannte Quellen, u.a. auch Fotos, aufstöbern; er führte Gespräche und reiste zu Archiven. So ergibt sich nicht nur ein konkretes Bild von den Geschehnissen vor Ort, sondern auch ein Gesamtbild von den entscheidenden, generalstabsmäßig vorbereiteten Schritten der Nazis zur physischen Vernichtung ihrer politischen Gegner in ganz Deutschland.

Die Broschüre ist erhältlich beim DGB Oberfranken bzw. seinen Einzelgewerkschaften sowie für unsere VVN-BdA-Mitglieder beim Kreisverband.

Reden statt schießen – abrüsten statt hochrüsten!

15. März 2024

Ostermarsch 2024

In Hof findet diesmal leider kein Ostermarsch statt. Dafür aber gibt es gleich mehrere in erreichbarer Nähe:

Ostermarsch 2024 – diesmal leider nicht in Hof ! Dafür aber in:

Ansbach Samstag, 30. März 14:30 Kundgebung am Martin Luther Platz unter dem Motto: „Wir zahlen nicht für euren Krieg“.

Erlangen Samstag, 30. März / 12:00 Uhr

Auftakt am Hugenottenplatz. Hauptrede: Matin Baraki, Mitglied des Zentrums für Konfliktforschung an der Uni Marburg. Gastbeitrag aus Cumiana (Partnerstadt). Demonstration zum Langemarckplatz, Abschluss mit Vertretern der Jugend.

Fürth Montag, 01. April 12:00 Uhr

Auftakt am Hiroshima-Denkmal im Stadtpark. Anschließend eine Friedensfahrradfahrt zur Abschlusskundgebung in Nürnberg.

Nürnberg Montag, 01. April Sternmarsch

13:30 Uhr / Auftakt am Rosa-Luxemburg-Platz.

14:00 Uhr / Auftakt am Kopernikusplatz.

Jeweils mit anschließender Demonstration

15:00 Uhr / Kornmarkt

Rede: Michael von der Schulenburg – ehemaliger Diplomat OSZE und UN

Musik: Die Roten Nelken; 16:30 Uhr / Friedensgebet in der Jakobskirche

Näheres auch unter : https/friedensforum-nuernberg.de oder alle Termine bundesweit unter: https://www.friedenskooperative.de/termine

Ansbach Samstag, 30. März 14:30 Kundgebung am Martin Luther Platz unter dem Motto: „Wir zahlen nicht für euren Krieg“.

Erlangen Samstag, 30. März / 12:00 Uhr Auftakt am Hugenottenplatz. Hauptrede: Matin Baraki, Mitglied des Zentrums für Konfliktforschung an der Uni Marburg. Gastbeitrag aus Cumiana (Partnerstadt). Demonstration zum Langemarckplatz, Abschluss mit Vertretern der Jugend.

Fürth Montag, 01. April 12:00 Uhr

Auftakt am Hiroshima-Denkmal im Stadtpark. Anschließend eine Friedensfahrradfahrt zur Abschlusskundgebung in Nürnberg.

Nürnberg Montag, 01. April Sternmarsch

13:30 Uhr / Auftakt am Rosa-Luxemburg-Platz.

14:00 Uhr / Auftakt am Kopernikusplatz.

Jeweils mit anschließender Demonstration

15:00 Uhr / Kornmarkt

Rede: Michael von der Schulenburg – ehemaliger Diplomat OSZE und UN

Musik: Die Roten Nelken; 16:30 Uhr / Friedensgebet in der Jakobskirche

Näheres auch unter :

https/friedensforum-nuernberg.de oder alle Termine bundesweit unter: https://www.friedenskooperative.de/termine

6000 auf der Kundgebung gegen Rechts in Hof am 27. Januar,

19. Januar 2024

Angesichts der bedrohlichen Rechtsentwicklung und immer dreister auftretenden Nazis unter Beteiligung der AfD hatte auch das Hofer Bündnis „Hof ist bunt, nicht braun“ zusammen u.a. mit dem DGB Hochfranken, der Grünen Jugend und unserer VVN-BdA Hof-Wunsiedel zu einer Kundgebung am Samstag, 27. Januar, am Hofer Kugelbrunnen aufgerufen. Es beteiligten sich rund 6000 Menschen, nach Polizeiangaben. Das war eine der größten Kundgebungen in der Nachkriegsgeschichte von Hof. Auch im benachbarten Wunsiedel wie auch in Plauen kam es zu kämpferischen Demonstrationen bzw. Protestaktionen gegen die bedrohliche Rechtsentwicklung. Unten zwei Fotos aus Hof.

Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg! Nie wieder heißt – JETZT! (Fotos: Randolph Oechslein)

Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: Ökumenischer Gedenkgottesdienst am 27. Januar in Schwarzenbach / Saale

12. Januar 2024

Viele TeilnehmerInnen der Hofer Demo begaben sich im Anschluss daran in den Nachbarort Schwarzenbach/Saale, wo anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen („Die rote Armee“) am 27. Januar 1945 auch in diesem Jahr ein ökumenischer Gedenkgottesdienst und ein Gedenken an den Gräbern der Opfer des NS-Regimes auf dem Friedhof stattfand. Auch hier war die Beteiligung weitaus höher als in den Jahren zuvor.

Veranstalter:
Evangelische und Katholische Kirchengemeinde ; Verein gegen das Vergessen e. V.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Hof-Wunsiedel (VVN-BdA), Initiative gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit; Geschwister-Scholl-Mittelschule

Gedenken am Gemeinschaftsehrengrab der kommunistischen Hofer Widerstandskämpfer

8. Januar 2024

Anlässlich des Jahrestags der Ermordung des Widerstandskämpfers Hans Merker am 5. Januar 1945 erinnerte die Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) an den Hofer Widerstand wie auch an die Opfer des Naziregimes. Sie forderte auf, der bedrohlichen Rechtsentwicklung, nicht zuletzt der AfD, mit Mut und klarem Blick entgegenzutreten und sich mit noch mehr Nachdruck für Frieden einzusetzen, auch wenn dies mitunter sehr unbequem sei.

Auf der von DKP, Die Linke und der VVN-BdA gemeinsam organisierten Veranstaltung sprach Randolph Oechslein (Vorsitzender der DKP Hof) über seine Forschungen über den Hofer Nazigegner Alfred Weidner. Er wurde denunziert wegen abfälliger Bemerkungen über die faschistischen Führer, u.a. den Bayreuther Lokalmatador Hans Schemm. Denn bekanntlich wurde auch jedwede Opposition aus dem bürgerlich-konservativen Lager von den Nazis rabiat geahndet; Weidner starb nach einer Odyssee durch verschiedene Haftanstalten und KZs. Nicht zuletzt sollten Gegner des bereits von langer Hand geplanten Angriffskriegs gegen die Sowjetunion mundtot gemacht werden.

Stadtrat Janson Damasceno da Costa y Silva warnte vor Spaltungsversuchen; gesellschaftliche Veränderungen seien immer nur durchzusetzen durch Konzentration auf die Gemeinsamkeiten: Im Kampf gegen Rechts wie auch im Kampf um Frieden und gegen Hochrüstung. Die Hofer Philipp Heller und Ewald Klein hatten zusammen mit Hans Merker, dem Kopf der Hofer Widerstandsgruppe der KPD, unermüdlich vor den skrupellosen, größenwahnsinnigen Weltmachtsplänen Hitlers gewarnt.

Zum Schluss erklang das jüdische Partisanenlied „Zog nit keinmal“ – „Sag nie, du gehst den letzten Weg“. Die 2021 verstorbene legendäre Holocaustüberlebende Esther Bejerano hat es zusammen mit der Microphone Mafia bei einem Massenpublikum bekannt gemacht, woran die VVN-BdA-Kreisvorsitzende Eva Petermann erinnerte. In diesem Jahr im Dezember jährt sich ihr Geburtstag zum 100. Mal.

Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen – nie wieder Faschismus!

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