Die Wolf-Weil-Straße ist da!
27. Februar 2021
Im November hat der Hofer Stadtrat die Umbenennung beschlossen; ab 1. Januar trat der Beschluss in Kraft. In diesen Tagen hat das Votum des höchsten Gremiums der Stadt nun auch sichtbare Gestalt angenommen: Auf dem Stadtplan googeln kann man die Wolf-Weil-Straße bereits. Außerdem haben Mitarbeiter des städtischen Bauhofs jetzt auch die neuen Straßenschilder an Ort und Stelle gebracht, unweit des Jüdischen Friedhofs. Die „Hohe Straße“ wurde nach oben versetzt und beginnt nunmehr einige hundert Meter weiter oben.
Die VVN-BdA hatte sich seit mehr als fünf Jahren für eine solche Ehrung für den ersten Hofer Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde nach 1945 stark gemacht. Thomas Etzel, Stadtrat der Linkspartei und stellvertretender VVN-BdA-Kreisvorsitzender, bedankte sich bei der Stadt Hof. „Nun sind wir gespannt auf die offizielle Einweihungszeremonie, die dann hoffentlich im Sommer in würdiger Form stattfinden kann.“
Schließlich ist eine solche Umbenennung keineswegs alltäglich, 33 Jahre nach dem Tod des einstigen „Schindlerjuden“ Wolf, genannt Wowek, Weil am 12. März 1988. Bis zuletzt übte er sein Amt als Vorsteher der jüdischen Gemeinde aus, tatkräftig unterstützt von seiner Frau Alfreda, auch sie eine Überlebende des Holocaust. Sie starb hochbetagt vor einem Jahr in Hof.
Weils Nachfolger wurde Leon Gonczarowski, dem in Moschendorf vor knapp fünf Jahren ebenfalls eine Straße gewidmet wurde. Wie Wolf Weil war er dem Holocaust entkommen und hatte sich nach der Befreiung in Hof niedergelassen. „Beide Persönlichkeiten haben für die Entwicklung unserer Stadt eine bedeutende Rolle gespielt“, sagte die VVN-BdA-Kreisvorsitzende Eva Petermann, „das sollte sich auch im äußeren Erscheinungsbild der Stadt widerspiegeln – gut so!“