VVN-BdA Hof-Wunsiedel zieht positive Bilanz – Neue Gesichter im Vorstand
19. Februar 2025
Erinnerungskultur ganz groß geschrieben / Wahlen bei der VVN-BdA Kreisvereinigung
Zu einem erst Ende September eingeweihten, recht außergewöhnlichen Hofer Gedenkort begaben sich einige Mitglieder und Gäste im Anschluss an die gut besuchte Jahreshauptversammlung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Hof-Wunsiedel. Im Eingangsbereich des bekannten Ossecker Stadions nahmen sie die Gedenktafel zu Ehren des Hofer Widerstandskämpfers Philipp Heller, in Augenschein. Auf dem Foto der Gruppe vor der Gedenktafel in der Ossecker Straße ist als Zweiter von links der neue zweite Vorsitzende der VVN-BdA-Kreisvereinigung, Florian Rebhan, zu sehen; in der Mitte die wiedergewählte Kreisvorsitzende Eva Petermann sowie auf der rechten Seite Kamerad Randolph Oechslein, der auch in diesem Jahr wieder antifaschistische Stadtrundgänge anbietet.

Die ursprünglich nach dem NS-Gauleiter und einstigen bayerischen Kultusminister benannte „Hans-Schemm-Kampfbahn“ hatte gleich nach 1945 einen neuen Namen bekommen: Sie wurde zu Ehren des von den Nazis 1945 ermordeten kommunistischen Arbeitersportlers, Philipp Heller, Kampfgefährte der Hofer Widerstandsgegner Hans Merker und Ewald Klein, umbenannt. Diese Namensgebung wurde im Zuge des Kalten Krieges rückgängig gemacht. Damit wollte die VVN-BdA sich nicht abfinden.
Jahrelang forderte die Kreisorganisation, den mutigen Nazigegner doch wieder öffentlich sichtbar zu ehren. Was im September vergangenen Jahres mit der Anbringung der Tafel an einer Stätte seines Wirkens als Arbeitersportler erfolgte. Auch sonst konnte die einstimmig wieder gewählte Kreisvorsitzende Eva Petermann auf der Jahreshauptversammlung der VVN-BdA auf eine Vielzahl an Aktivitäten in Sachen Erinnerungskultur verweisen. Dass die Organisation nach Kräften an zahlreichen Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen gegen Rechts, oft im Bündnis mit gewerkschaftlichen Organisationen oder auch mit „Hof ist bunt“ u.a., beteiligt war, versteht sich von selbst. Zu den Höhepunkten gehörte ein großes Konzert in der Filzfabrik zum Tag der Befreiung in Kooperation mit der Partei Die Linke und die von Randolph Oechslein verfasste Broschüre über die mörderische Verfolgung der Arbeiterbewegung nach 1933. Nicht zuletzt die zusammen mit dem DGB Hochfranken organisierte, hochkarätig besetzte Diskussionsveranstaltung mit Dr. Ulrich Schneider (VVN-BdA) und der Gewerkschaftssekretärin Ulrike Eifler zum Thema „Wie können wir den Rechtsruck stoppen?“
Verstärkung bekam die bundesweit größte und traditionsreichste antifaschistische Organisation VVN-BdA in den letzten Jahren auch in Ostoberfranken durch nicht wenige neue Mitglieder. So wurde Florian Rebhan aus Pressig einstimmig zum Nachfolger der bisherigen stellvertretenden Kreisvorsitzenden Ulrike Dierkes-Morsy, die leider nicht mehr kandidierte, gewählt. Auch die hochbewährte Kassiererin Regina Scholz erhielt ein einstimmiges Votum.