5. Januar 2025
9. Januar 2025
80. Todestag von Hans Merker – Gedenken an den antifaschistischen Widerstand in Hof

Auf dem Foto u.a. Oberbürgermeisterin Eva Döhla, Stadtrat Janson Damasceno da Costa e Silva (Die Linke; 2. von rechts), Randolph Oechslein, DKP Hof (2. von links)
Trotz heftigen Schneetreibens fand auch in diesem Jahr am Ehrengrab der KPD-Widerstandskämpfer Ewald Klein, Philipp Heller und Hans Merker eine Gedenkfeier statt, organisiert von der Partei Die Linke, der DKP Hof und unserer VVN-BdA Hof-Wunsiedel.
Merker,, war am 11. März 1933 irrtümlich aus dem Hofer Gefängnis entlassen worden. Dort verbüßte der stadtbekannte Nazigegner bereits eine Haftstrafe. Es gelang ihm, in der Staudenmühle in Hof unterzutauchen. Mit Hilfe seines Genossen Fritz Schröder organisierte er aus seinem Versteck heraus eine illegale Versammlung der KPD in der Hofer Gaststätte Krebsbachgrund. Das war ausgerechnet an einem Karfreitag, dem 14. April 1933. Merker ermutigte unverzagt zum weiteren Widerstand gegen die Nazidiktatur. Doch die Versammlung wurde von einem Denunzianten an die Gestapo verraten. Von den insgesamt siebzehn Teilnehmern konnte nur einer der Verhaftung entkommen: Hans Merker.
Dazu war im Hofer Anzeiger am 20. 4. 1933 zu lesen:
Gesucht wegen „Hochverrat“: „Als Redner trat der bekannte Kommunist Hans Merker aus Hof auf.Sieben Personen wurden wegen Teilnahme an dieser Versammlung festgenommen. Ein Verfahren wegen Vorbereitung zu Hochverrat ist eingeleitet. Flüchtig ist noch Hans Merker. Er ist etwa 1,73 Meter groß, kräftig gebaut, hat ein volles rötliches Gesicht, blonde Haare. Er trägt blaue lange Hosen, bläuliche Joppe sowie einen grauen Filzhut. Bei Antreffen wolle die nächste Polizei- oder Gendarmeriestation verständigt werden“.
Der letzte Fluchtversuch dieses mutigen Widerstandskämpfers bei einem Transport ins KZ Mittelbau-Dora endete tödlich. Nahe dem Bahnhof Roßla in Südthüringen wurde Merker von hinten erschossen.