Mahntafel für Hofer Widerstandskämpfer Philipp Heller am Stadion Ossecker Straße eingeweiht
1. Oktober 2024
Am 30. September weihte die Oberbürgermeisterin Eva Döhla im Rahmen einer öffentlichen Einweihungsfeier eine Mahntafel am Ossecker Stadion ein. Stadtrat Janson Damasceno da Costa e Silva (Partei Die Linke) hatte bereits vor einiger Zeit einen entsprechenden Antrag in den Hofer Stadtrat eingebracht. Als besondere Ehre empfanden es alle Teilnehmenden, dass Mitglieder der Familie von Philipp Heller persönlich anwesend waren: Seine Enkelin Frau Schmidt und ihre Enkelin Melanie.
Auf dem Bild von links nach rechts: Kulturamtsleiter Peter Nürmberger, OB Eva Döhla, Philipp Hellers Enkelin Frau Schmidt, und ihre Enkelin (beide wohnhaft in Hof), sowie Randolph Oechslein, Lokalhistoriker. (Foto: VVN-BdA Hof-Wunsiedel)
Auf dem Foto Stadtrat Janson Damasceno da Costa y Silva vor dem Eingang des Stadions; er war es, der den Antrag für eine Gedenktafel in den Hofer Stadtrat eingebracht hatte.
Heller, von Beruf Zimmermann, besuchte in Hof die Volksschule. Schon mit 14 Jahren wurde er Mitglied des Arbeiter-Radfahrer-Bundes „Solidarität“ und schloss sich später als Ringkampfsportler dem „I. Freien Athletiksportverein ‚Siegfried‘ “ in Hof an sowie ab 1932 dem „Roten Wehrsportverein“.
Aber der begeisterte Sportler war auch politisch aktiv – als entschiedener Gegner der Nazis. Wie seine Genossen Hans Merker und Ewald Klein wurde er nach 1933 verhaftet. 1938 wurde er im Zuchthaus Weiden von der Gestapo ermordet. Der Hofer Lokalhistoriker Randolph Oechslein, langjähriges Mitglied der VVN-BdA und Vorsitzender der DKP Hof, hat sein Schicksal erforscht.
1945 erhielt der Sportplatz in der Ossecker Straße 1945 Philipp Heller zu Ehren seinen Namen. Im antikommunistischen Klima des Kalten Kriegs wurde das Stadion jedoch nach einigem Hin und Her im Jahre 1955 wieder umbenannt. Die VVN-BdA Hof-Wunsiedel wie auch die DKP Hof hatten seit Jahren gefordert, diesen mutigen Widerstandskämpfer öffentlich sichtbar zu ehren.