14. September 2023 – Fünf Jahre Rosa-Opitz-Platz
4. September 2023
Zur Erinnerung an die Benennung des kleinen Parks im Hofer Arbeiterwohngebiet „Vertl“ zu Ehren der Widerstandskämpferin und späteren SPD-Stadträtin Rosa Opitz (geb. Völkel) führt unsere Kreisvereinigung eine Ortsbegehung mit anschließender Rosenpflanzung durch.
Foto (VVN-BdA-Archiv) : Rosa Opitz, Jahr unbekannt.
Schon früh wird Rosa Völkel aktiv, als unternehmungslustige junge Sozialistin aus sozialdemokratischem Elternhaus. Sie macht mit bei politischen Aktionen, bei Festen und Kundgebungen. Die aufgeweckte Schülerin trainiert mit der Arbeitersportjugend und gewinnt als Turnerin und Leichtathletin manchen Wettkampf. Sie verteilt Flugblätter gegen die Nazis, sie schreibt Parolen gegen den Krieg und gegen Hitler an Hauswände und Mauern. Setzt sich ein gegen die Wohnungsnot und verteilt Infos vor dem Arbeitsamt, zusammen mit ihrer Arbeiterjugend-Gruppe von der SAJ. Das war vor 1933.
Als die Nazis mit blutigem Terror gegen die Opposition losschlagen, auch in Hof, schließt sie sich dem Widerstand der Schönwalder Organisation aus SPD-und KPD-Mitgliedern an. Sie schmuggelt Flugblätter und anderes antifaschistisches Infomaterial über die Grenze. Nicht nur einmal wurde sie erwischt, konnte sich aber herausreden. Erst als die Widerstandsgruppe verraten wird und nicht nur die Köpfe der Gruppe verhaftet werden, zieht sie sich zurück. Ständig im Visier der politischen Polizei, schlägt sie sich recht und schlecht durch….
Bald nach der Befreiung 1945 wird Rosa wieder politisch aktiv. Ihr Mann, Albin Opitz, Vater ihres Sohnes Helmut, ist im Krieg getötet worden. 1952 lässt sich die Alleinerziehende zur Kandidatur bei den Kommunalwahlen überreden. 14 Jahre gehört die beliebte Sozialdemokratin und AWO-Mitbegründerin dem Stadtrat an. Sie ist es, die eines Tages eine Grünanlage an Stelle des trostlosen Brachlands vor der heutigen Christian-Wolfrum-Schule, der Grundschule ihres Sohnes, fordert – und bald darauf auch im Stadtrat durchsetzt.
Ortsbegehung incl. Rosenpflanzung
Donnerstag, 14. September, 15.30 Uhr, Rosa-Opitz-Platz
Anlässlich ihres 110. Geburtstages 2018 erhält ihr zu Ehren der kleine Park mit den hohen Bäumen den Namen Rosa-Opitz-Platz. Die Initiative dazu entstand auf einer Sitzung des Hofer Frauennetzwerks. Was hätte sie selbst wohl dazu gesagt? Auf feierliche Lobesreden und Ehrungen legte die 2001 gestorbene Aktivistin wenig Wert. Aber ob sie mit dem Zustand der Anlage zufrieden wäre? Für einen wirklichen Ort der Erholung und der Erinnerung wäre da schon noch einiges zu tun.