„Sä Frieden, Mann!“ besucht Ausstellung „DenkmalKrieg-DenkmalFrieden“ in München
29. November 2022
Zur Vernissage hatte es nicht geklappt. Aber am Tag der Finissage fanden sich (fast) alle Mitglieder des DGB-VVN-BdA-Denkmalprojekts pünktlich im Pavillion des Alten Botanischen Gartens ein. Sie wurden herzlich begrüßt von Sepp Rauch, dem Verantwortlichen von Verdi-Kultur, sowie von einigen an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstlern wie Wolfram Kastner, der 2006 anlässlich eines Vortrags in der Stadtbücherei das Ensemble an Kriegsmonumenten im Wittelsbacher Park besichtigt und kritisiert hatte. Die Hofer Gruppe unter Leitung von Alexander Jäger (DGB-Kreisvorsitzender) und Eva Petermann (Kreisvorsitzende der VVN-BdA Hof-Wunsiedel) zeigte sich äußerst beeindruckt von den vielen künstlerischen Beiträgen.
Vielerorts ging es um Konzepte für eine Umwidmung zum Teil ästhetisch wie inhaltlich abstoßender, martialisch-kitschiger Kriegerdenkmäler. Bei einigen von ihnen war eine Umgestaltung und Umwidmung bereits auf den Weg gebracht. Dokumentiert waren außerdem diverse Kunstaktionen. So entdeckten die Hofer Aktivistinnen und Aktivisten auch Fotos von einer Aktion des Regensburgers Hans Wallner am dortigen Kriegerdenkmal im nahe gelegenen Marktredwitz im Kreis Wunsiedel vor einigen Jahren.
Auf großes Interesse stieß der Bericht der Gruppe von den Bemühungen der Stadt Wunsiedel, ihr eigenes Kriegsmonument zu einem Mahnmal für den Frieden umzugestalten. Nicht zuletzt soll es auf diese Weise für mögliche Nazi-Fackelinszenierungen untauglich gemacht werden. In diesem Jahr jedenfalls fiel der alljährliche „Trauermarsch“ des „Dritten Wegs“ vor dem Volkstrauertag in jeder Beziehung ausgesprochen kläglich aus.
Spannend bleibt die Frage, wann die Stadt Hof sich zu einer Umwidmung des Kriegerdenkmals „Sämann“ durchringen kann. Dazu haben die Denkmalprojektsteilnehmerinnen und -teilnehmer bereits sehr konkrete Vorschläge ausgearbeitet und unterbreitet. Ein entsprechender Antrag liegt dem Stadtrat seit längerem vor.